Beratung, Testbetriebsnetz, Einschlagserhebung

Durch eine fachkundige Beratung erhalten Waldbesitzer alle Informationen die sie benötigen, um die richtigen Entscheidungen für ihren Wald zu treffen. Die Beratung der Bayerischen Forstverwaltung ist unabhängig und kostenlos. Die Beratungsförster sind über ganz Bayern verteilt und kommen gerne auch zu ihnen.

Die bayerischen Waldbesitzer werden bei der Begründung, Pflege und Sicherung zukunftsfähiger Wälder von der Bayerischen Forstverwaltung beratend und fördernd unterstützt. Die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse beraten ihre Mitglieder betriebsbezogen. Um die Beratung und Erreichbarkeit von Waldbesitzern zu verbessern, ist neben geeigneten Beratungskonzepten auch eine verbesserte Informationsbasis über den Waldbesitz in Bayern erforderlich. Diesem Zweck dienen die bestehenden Erhebungen und Befragungen bei Waldbesitzern.

Projekt „Mein Wald“

Grafische Darstellung von Försterin und Waldbesitzer bei der Beratung im Wald.

Abb.: Beratung per Video (mein-Wald.de)

Aufgrund des strukturellen Wandels leben auch immer mehr Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer in Städten und stadtähnlichen Bereichen, auch ihr Lebensstil unterscheidet sich zunehmend von jenem in ländlich strukturierten Gebieten.
Dies beinhaltet immer seltener die Möglichkeiten, die z.B. dörfliche Strukturen bieten, um den eigenen Wald zielgerichtet und dauerhaft zu pflegen.

Viele Waldeigentümer beschäftigt daher die Frage, wie sie es schaffen können auch ihrem Wald gerecht werden zu können und ihn angemessen zu pflegen. Hierbei werden Sie nicht alleine gelassen. Sie erhalten professionelle Beratung und Unterstützung bezüglich der Pflege und Bewirtschaftung ihrer Waldflächen.

Ein ganzes Netzwerk forstlicher Institutionen und Dienstleister steht hierfür zur Verfügung. Das Projekt „Mein-Wald.de“ hat diese Informationen für bayerische Waldeigentümer zusammengetragen und zielgruppengerecht aufbereitet. Beispielsweise zeigt eine kurze Whiteboard-Animation, wie die für den Wald verantwortlichen Personen an die wertvollen Informationen und Kontakte kommen können.

Zur Projekt-Info im Waldbesitzer-Portal Externer Link

Testbetriebsnetz Forstwirtschaft des BMEL >200 ha

Das Testbetriebsnetz geht auf eine Erhebung des Deutschen Forstwirtschaftsrates zurück, die erstmals im Jahr 1951 durchgeführt wurde. Die Erhebung wurde 1976 vom heutigen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) übernommen. Die Datenerhebung ist Angelegenheit der Länder, in Bayern wird diese hoheitliche Aufgabe von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft wahrgenommen.

Das Testbetriebsnetz dient der Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtung die wirtschaftliche Lage von Forstbetrieben ab einer Größe von 200 Hektar, in den Agrarberichten des Bundes und der Länder, regelmäßig darzustellen. Die Daten dienen der Politik, Verbänden und Verwaltungen als Grundlagen und Entscheidungshilfen in forstpolitischen Fragen. Sie zeigen die Entwicklung der Forstwirtschaft anhand von Zeitreihen auf und dienen als Grundlage für wissenschaftliche Untersuchungen. Das Thünen Institut nutzt die Daten für die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung.

An dieser freiwilligen Erhebung nehmen private und körperschaftliche Betriebe sowie die Bayerischen Staatsforsten AöR als Gesamtbetrieb teil.

Ansprechpartnerin Testbetriebsnetz

Testbetriebsnetz Kleinprivatwald in Bayern <200 ha

Die Privatwaldfläche in Bayern umfasst 1,45 Mio. und liegt in den Händen von etwa 480.000 Eigentumsständen (Allein- bzw. Gemeinschaftseigentum) mit rund 700.000 Waldbesitzern. Die durchschnittliche Besitzgröße beträgt somit ungefähr 2 Hektar.
Als Kleinprivatwald bezeichnet man Waldbesitz mit einer Fläche unter 200 Hektar. Nach der Waldstrukturdatenauswertung für Bayern können 99,9 % aller privaten Waldeigentümer mit 84,7 % der privaten Waldfläche dem Kleinprivatwald zugeordnet werden. Diese Zahlen belegen deutlich die wirtschaftliche Relevanz dieser Betriebe.

Strukturtabellen - Auswertungen des Automatisierten Liegenschaftsbuches (Flurstücke mit Wald)

Bis 2010 wurden im Testbetriebsnetz Landwirtschaft zusätzlich noch Daten über den forstlichen Betriebsteil der landwirtschaftlichen Betriebe mit Wald erhoben. Mit der Einstellung dieser Zusatzerhebung lagen für den Kleinprivatwald keine aktuellen betriebswirtschaftlichen Daten mehr vor.

Die Abteilung 7 der Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat deshalb im Jahr 2012 damit begonnen die entstandene Wissenslücke zu schließen und auch im Kleinprivatwald Bayerns eine dem ‚großen‘ Testbetriebsnetz Forst ähnliche Erhebung aufzubauen, weiterzuentwickeln und zu etablieren.

Mittlerweile konnte auch ein Stamm an freiwilligen Waldbesitzern für die Teilnahme gewonnen werden, welche sich an der jährlichen telefonischen Umfrage beteiligen und aktuelle Kennzahlen aus ihrem Betrieb mitteilen. Die teilnehmenden Betriebe erhalten als Dank eine kostenlose Mitgliedschaft im Förderverein des Zentrums Wald Forst Holz Weihenstephan. Unter anderem erhalten sie damit auch die Zeitschrift LWF-Aktuell und können sich somit über neue forstliche Erkenntnisse in Bayern informieren.

Neue Teilnehmer gesucht!

Sind Sie Besitzer einer Waldfläche von bis zu 50 Hektar und das „Testbetriebsnetz Kleinprivatwald“ hat Ihr Interesse geweckt?
Dann kontaktieren Sie uns für weitergehende Informationen telefonisch unter der Rufnummer 0 81 61-71 51 22 oder per E-Mail: Mehr

Veröffentlichungen

Ansprechpartner Testbetriebsnetz Kleinprivatwald

Erhebung des Holzeinschlags

Nach dem Agrarstatistikgesetz ist das Land Bayern verpflichtet, den jährlichen Holzanfall nach Menge, Ursachen und Verkaufszahlen, getrennt nach Holzarten, Sortimenten und Waldeigentumsarten, zu erheben. Meldepflichtig sind nach dem Agrarstatistikgesetz die jeweiligen Erzeugerbetriebe.

In Bayern erfolgt die Erhebung, auf Basis eines freiwilligen Teilnehmerkreises, zentral durch die LWF. Die LWF meldet die erhobenen Daten an das statistische Landesamt weiter.

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