Michael Suda, Roland Schreiber, Stefan Schaffner, Marc Koch und Anika Gaggermeier
Beratung und Kooperation als Grundlage einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Bayern - LWF-Wissen 72
Mit 57% bzw. rund 1,4 Millionen ha liegt mehr als die Hälfte des Waldes in den Händen privater Waldeigentümer. Das Waldeigentum in Bayern ist weit gestreut und tief in der Bevölkerungsstruktur verankert. Entsprechend vielschichtig sind die Interessen der Waldbesitzer. Der Strukturwandel im ländlichen Raum in Verbindung mit der demografischen Entwicklung verursacht tiefgreifende Veränderungen in der Besitzstruktur des Privatwaldes. Diese Veränderungen stellen die Forstverwaltung und die Forstlichen Zusammenschlüsse vor große Herausforderungen. Gute Beratung und eine gelebte Kooperation sind hierfür die notwendigen Voraussetzungen, ebenso wie ein Angebot an strukturverbessernden Maßnahmen besonders in kleinstrukturierten und besitzzersplitterten Waldgebieten.
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Abbildung: Messen und Veranstaltungen sind wichtige Felder einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit. Foto: ZWFH
Aktuell sieht sich die Forstpolitik diversen Herausforderungenkonfrontiertt. Zum einen werden Klimaänderungen regional sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Standortbedingungen für das Wachstum der Waldbestände haben.
Eine zweite Schwierigkeit ist die Walderhaltung und Sicherung nachhaltiger Bewirtschaftung. Weltweit nimmt die Bedeutung des nachwachsenden Rohstoffes Holz als Bau- und Werkmaterial, als Grundlage stofflicher Verwertung und nicht zuletzt als Energiequelle zu. Die heimischen wuchskräftigen Wälder bilden eine gute Grundlage für eine stetige Wertschöpfung. Die Aufrechterhaltung der Ertragskraft einerseits aber auch die Sicherung der Waldflächen gegenüber konkurrierenden i.d.R. ertragsstärkeren Formen der Flächennutzung sind Dauer aufgaben im Sinne der Nachhaltigkeit.
Zu guter letzt steigen die Ansprüche an Wald in den Bereichen Naturschutz und Erholung zunehmend. Als weitgehend naturnaher Bestandteil unserer Kulturlandschaft ist er als Erholungsort für eine zunehmend urbanere Bevölkerung besonders attraktiv. Forderungen und Ansprüche wie etwa zur Sicherung der biologischen Vielfalt werden im globalen Kontext erweitert und formuliert. Sie stehen aktuell an der Schwelle zur regionalen Konkretisierung.
Die am Gemeinwohl orientierte staatliche forstliche Beratung richtet sich an alle privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer in Bayern und berät und unterstützt sie in der Umsetzung ihrer Ziele. Sie ist eine zentrale, gesellschaftlich formulierte Aufgabe der Baye - rischen Forstverwaltung. Diese Beratungsaufgabe wird maßgeblich von den Revierleitern/innen an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) getragen, die als »Förster vor Ort« wald- und meist wohnortnah die Waldbesitzer beraten und informieren.
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