Waldnaturschutz
Waldnutzung steht dem Erhalt und der Förderung der Biologischen Vielfalt nicht entgegen. Vielmehr müssen auf wissenschaftlich fundierter Basis integrative Konzepte entwickelt und umgesetzt werden, die Schutz und Nutzung gleichermaßen berücksichtigen.
Die biologische Vielfalt im Wirtschaftswald hängt vor allem davon ab, inwieweit die folgenden Punkte erfüllt sind:
- Naturnähe der Baumartenzusammensetzung
- Nischenvielfalt, Schlüsselstrukturen
- Biotoptradition / Habitatkontinuität

Der Eremit ist ein bekannter Vertreter der seltenen Arten in Bayerns Wäldern (Foto: H. Bussler)
Dafür werden Datengrundlagen benötigt, um Elemente der natürlichen Entwicklung wie Alterungsprozesse und Dynamik, Totholz und Biotopbäume in die forstliche Planung zu integrieren, damit die charakteristischen Arten und Lebensräume in Mitteleuropas Wäldern in einem günstigen Zustand erhalten werden können.
Nur ein geringer Anteil der heimischen Arten ist so stark an Urwald-ähnliche Bestandsstrukturen angepasst, dass sie nur über ein ausreichendes Flächennetz und Korridore unbewirtschafteter Wälder (z.B. 'Wildnis' in Nationalparken, Biosphärenreservaten, Naturwaldreservaten und Auen) erhalten werden und klimawandelbedingte Arealverschiebungen stattfinden können.
Schwerpunktthemen

Wir stehen vor der Frage, wie Schutz und Nutzung der biologischen Vielfalt so gestaltet werden können, dass die Vielfalt der Arten und Lebensräume erhalten wird.

Bayern ist die Heimat vieler seltener Baumarten. Manche dieser Baumarten können durchaus auch wirtschaftlich interessant sein, wie etwa Elsbeere, Flatterulme und Eibe.

Eine besondere Bedeutung kommt Wäldern auf extremen Standorten zu. Hier leben zahlreiche Spezialisten unter den Tier- und Pflanzenarten.

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