Jörg Ewald, Barbara Michler, Hagen Fischer, Anna Kanold, Kristine Koch und Helge Walentowski
Vegetationskundliche Bewertung der Wald- Lebensraumtypen in den bayerischen Alpen - LWF-aktuell 96
Auch in den oftmals schwer zugänglichen Wäldern der bayerischen Alpen müssen die FFH-Lebensraumtypen für die Natura 2000-Aufgaben erfasst und bewertet werden. Ein innovatives Hochgebirgsverfahren verknüpft Fernerkundungsdaten mit vorhandenen Vegetationsaufnahmen und unterstützt so die Bewertung von Wald-Lebensraumtypen.
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Abbildung: Typischer Bestand des LRT 9140 »Hochstaudenreiche Buchenwälder der Bergregion mit Bergahorn«. Foto: J. Ewald
Das europäische Biotopverbundnetz Natura 2000 schützt ausgewählte Arten und Lebensraumtypen, welche für Europa von gemeinschaftlicher Bedeutung sind (Ssymank et al. 1998). Die Lebensraumtypen (LRT) sind dabei in Anhang I der FFH-Richtlinie aufgelistet. Für wichtige Kernvorkommen wurden FFH-Gebiete ausgewiesen.
In gebietsbezogenen Natura 2000-Managementplänen werden die Lebensraumtypen genauer beschrieben und ihr Erhaltungszustand bewertet (Müller-Kroehling et al. 2004). Insbesondere in großen FFH-Gebieten, wie sie im Hochgebirge der Bayerischen Alpen ausgewiesen wurden, stellen Erfassung und Bewertung der Lebensraumtypen eine erhebliche Herausforderung dar, da viele Flächen nur schwer zu erreichen sind und auch nicht gefahrlos begangen werden können.
Um Effizienz und Qualität bei der Erfassung und Bewertung zu verbessern, wurden große Anstrengungen unternommen. So wurde ein innovatives Hochgebirgsverfahren entwickelt, das großflächige FFH-Lebensraumtypen (v.a. LRT 9130: Waldmeister-Buchenwald [Asperulo-Fagetum] und LRT 9410: Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder [Vaccinio-Piceetea]) im Wesentlichen über GIS-Modellierung und Fernerkundung abgrenzt und bewertet (Koch et al. 2013).
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