Nachrichten aus dem Zentrum Wald-Forst-Holz - LWF-aktuell 110
Das Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.
Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe von LWF-aktuell.
Statusseminar zur forstlichen Forschung
Wald und Forstwirtschaft stehen heute im Fokus der verschiedensten Interessensgruppen, die sehr komplexe und zum Teil widersprüchliche Ansprüche an den Wald stellen. Diesem Sachverhalt trägt auch die forstliche Forschung Rechnung. Gemäß dem Motto »Forestry is not about trees, it’s about people! « wurden am Vormittag öffentliche Auseinandersetzungen um den richtigen Umgang mit Wald analysiert und dazu Strategieempfehlungen aus Sicht der Kommunikationswissenschaft geboten.
Dass Sensibilität gegenüber unserer Kulturlandschaft notwendig ist, und wie dieses Thema der lokalen Bevölkerung vermittelt werden kann, zeigte das zweite Projekt. Um Partizipationsprozesse in Bezug auf die nachhaltige Waldbewirtschaftung anzustoßen, wird seit vielen Jahren erfolgreich Waldpädagogik und »Bildung für Nachhaltige Entwicklung« betrieben. Wie diese innovativ und konkret umgesetzt werden, veranschaulichten zwei weitere Vorträge.
Am Nachmittag dann wurden für Waldbesitzer wichtige Handlungsempfehlungen zu aktuellen Schadorganismen an den Baumarten Esche und Ahorn aufgezeigt. Vorträge zum Trockensommer 2015 sowie zur Sicherung forstlichen Vermehrungsgutes im Hinblick auf den Klimawandel rundeten die Veranstaltung dieses Tages ab. In den Pausen hatten die zahlreichen Teilnehmer und die Referenten Gelegenheit zum regen Gedankenaustausch.
Christoph Josten
Erstmals wieder eine staatliche Jägerprüfung in Weihenstephan
Die circa 250 bestellten Jägerprüfer/Innen in ganz Bayern wurden über diese Prüfung informiert und konnten sich bei der zentralen Jägerprüfungsbehörde in Landshut melden. Aus diesen wurden dann die benötigten Prüfer festgelegt. Dadurch wird vermieden, dass an den einzelnen Prüfungsstandorten immer dieselben Prüfer tätig sind. Insgesamt können an 16 Standorten in Bayern vierteljährlich die Prüfungen abgehalten werden.
Der schriftliche Teil, ein Katalog mit 100 Fragen, von denen mindestens 75 richtig beantwortet werden müssen, fand in den Räumen der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft statt. Der mündliche Teil wurde in den Räumen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf abgehalten und umfasste sechs Sachgebiete, in denen die Prüflinge jeweils etwa 12 Minuten Rede und Antwort stehen mussten. Der praktische Teil mit der Handhabung der Waffen und dem Kugelschießen wurde auf der Schießanlage der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Schrobenhausen geprüft.
Michael Friedrich
20. Forstlicher Unternehmertag
Abbildung 4: Akteure des 20. Forstlichen Unternehmertags (TUM Foto: ZWFH)
In einem Infoblock aus Kurzvorträgen kamen Praktiker zu Wort, ebenso wurde der Trinkwasserschutz thematisiert. Gerade dieser barg direkten Diskussionsbedarf, nachdem die Frage nach Ausgleichszahlungen an die Forstwirtschaft aufkam. Neben dem thematischen Schwerpunkt auf Forstmaschinen wurden am Nachmittag auch Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur vorgestellt. Erstmalig fand im Anschluss eine Podiumsdiskussion statt, in der die Zukunft der Wälder und insbesondere des Nadelholzanteils bei der Baumartenzusammensetzung kontrovers erörtert wurde.
Zu Wort kamen Franz Brosinger (Referat Waldbau, Waldschutz und Bergwald des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), Walter Faltl (Waldbau, Naturschutz, Jagd und Fischerei der Bayerischen Staatsforsten), Norbert Harrer (Unternehmer und 1. Vorsitzender des Berufsverbands der Forstunternehmer in Bayern e.V.), Prof. Dr. Andreas Bitter (Institut für Forstökonomie und Forsteinrichtung der TU Dresden und Vorsitzender von PEFC Deutschland) und Carsten Doehring (Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie). Die Diskussion zeigte lebhaft die Spannungsfelder, zwischen denen sich die Forstwirtschaft bewegt. Deutlich wurde auch die Forderung nach mehr Nadelholz seitens der Holzwirtschaft. Die Chance auf Austausch unter Kollegen und Mitstreitern nutzten zahlreiche Besucher an den Ausstellungsständen im Foyer des Zentralen Hörsaalgebäudes.
Christoph Josten
Bayerisches Baumforum zum 9. Mal in Freising
Abbildung 5: 17 Aussteller präsentierten neue Produkte.(Foto: ZWFH)
Die rechtliche Situation der Verkehrssicherungspflicht bei waldpädagogischen Veranstaltungen und bei Waldkindergärten mit Ratschlägen für die Umsetzung in der Praxis stellte Rainer Hilsberg dar. Max Gotz, Oberbürgermeister der Stadt Erding, referierte über das grüne Entwicklungskonzept seiner Stadt und die Umsetzung durch die Verwaltung. Damit konnte erstmals für das Baumforum ein Redner aus der Politik gewonnen werden, der die Umsetzungsproblematik plausibel darlegte.
Bodo Siegert erläuterte in seinem Referat, dass seit der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes dem Artenschutz und damit auch der Pflege von Stadtbäumen eine höhere Stellung zukommt. Baumpflege und Baumerhalt sind damit vor neue Herausforderungen gestellt. Beispielhaft beschrieb er dies an einer kaum mehr standsicheren Platane, in der der streng geschützte Eremit lebte. Abschließend stellte Maximilian Katzer seine Untersuchung zur »Praktischen Relevanz des Artenschutzes bei der Baumpflege« im Rahmen seiner Master-Arbeit an der Beuth Hochschule für Technik Berlin vor. Die auf seinen Daten basierende Aussage, dass der Konflikt zwischen der Verkehrssicherungspflicht und dem Artenschutz in der Praxis keine große Rolle spiele, führte im Anschluss zu einer angeregten Diskussion und konnte nicht abschließend geklärt werden.
In der angegliederten Fachausstellung zeigten 17 Aussteller neue Produkte zur Baumpflege und Baumkontrolle und konnten ihre Dienstleistungen erläutern. Das Baumforum wird in Bayern von der Datenbankgesellschaft mbH, der Nürnberger Schule und dem Zentrum Wald-Forst- Holz Weihenstephan organisiert und ist in der Baumpflegebranche mit jährlich sieben Veranstaltungen deutschlandweit etabliert.
Christoph Josten und Heinrich Förster
Michael Roßkopf übernimmt Lehrauftrag für Standortslehre und Ressourcenschutz
Abbildung 6: Prof. Dr. Michael Roßkopf
Nach der Großen Forstlichen Staatsprüfung war er von 1992 bis 2000 am Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vor allem in den Bereichen Waldbau, Forsteinrichtung und Waldschutz tätig. Danach konnte er bis 2005 betriebliche Erfahrung als stellvertretender Forstamtsleiter mit den Aufgabenschwerpunkten »Holzeinschlag und -vermarktung« im ehemaligen Staatlichen Forstamt Burglengenfeld sammeln. Ab 2005 leitete er über zehn Jahre den Bereich Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Neumarkt i. d. OPf. In dieser Funktion war für ihn die Sicherung zukunftsfähiger, standortsgemäßer Wälder ein wichtiger inhaltlicher Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit den Waldbesitzern.
Dr. Hans-Joachim Klemmt wird neuer Leiter der Abteilung »Boden und Klima«
Abbildung 7: Dr. Hans-Joachim Klemmt
2009 bis 2015 betreute Klemmt an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft die vielfältigen Aufgaben zur Bundeswaldinventur 2012, die er seit 2010 auch als Landesinventurleiter für das Bundesland Bayern begleitete. Hans-Joachim Klemmt interessiert sich schwerpunktmäßig für Fragen des Standort- Leistungsbezugs sowie für moderne Verfahren des Forstlichen Umweltmonitorings (terrestrisches Laserscanning).
26.–29. September 2016
Forstwissenschaftliche Tagung
Fachtagung
Uni Freiburg, FVA Freiburg
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