Nachrichten aus dem Zentrum Wald-Forst-Holz - LWF-aktuell 109
Das Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.
Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe von LWF-aktuell.
Vertreter der Bayerischen Forstwirtschaft neu strukturiert
Zoombild vorhanden
Abbildung 1: Der Sprecherrat: (v.l.n.r.) Heinrich Förster (ZWFH,
Organisation), Raimund Becher (StMELF), Horst Gleißner (Forstexperten), Dr. Jürgen Bauer (Cluster), Christian Kaul (WBV); es fehlen: Margret
Kolbeck (BDF), Philipp Bahnmüller (BaySF)
Schon im Jahr 2005 hatten die Vorstände mehrerer forstlicher Vereine den Gedanken, bei Fortbildungen ihrer Mitglieder zusammenzuarbeiten. Nach kurzer Zeit schlossen sich immer mehr Vereine und Verbände sowie auch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten dieser Idee an, und so entstand ein in Deutschland bislang einmaliges Konstrukt: Die Vertreter der Bayerischen Forstwirtschaft, kurz VBF.
Bekannt geworden sind die VBF durch ihre »Weihenstephaner Erklärung zu Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel«, die anlässlich des ersten gemeinsamen Waldtages im Jahr 2008 veröffentlicht wurde und nicht nur in der Forstpolitik in Bayern eine maßgebliche Rolle spielt, sondern auch bundesweit Beachtung fand.
Seither setzen sich die VBF gemeinsam für wichtige forstpolitische Interessen ein und veranstalten alle zwei Jahre einen Waldtag zu einem aktuellen Thema. Nach »Der Wald im Klimawandel – Opfer oder Retter?«(2008) folgten Waldtage zu den Themen »Vom Nutzen des Waldes in schwierigen Zeiten« (2010), »Wildnis oder Nachhaltigkeit? Ein Balanceakt« (2012) und »Menschen – Wälder – Technik« (2014). Zu jedem dieser Waldtage formulierten die VBF eine dem Thema entsprechende Botschaft. Die Reihe wird am 15. September 2016 mit einem Waldtag zum Thema »Regionalität« fortgesetzt.
Auch in den Jahren zwischen den Waldtagen gab es stark beachtete Aktivitäten: Den Klima-Holzwürfel, Info-Stände in München, Augsburg und Bayreuth, die Anlage des »Wandel-Waldes« am Campus in Weihenstephan und ein Positionspapier zum Aktionsjahr Waldnaturschutz 2015.
Im Jahr 2015 wurde nach einem gemeinsamen Workshop beschlossen, für jeweils zwei Jahre einen Sprecherrat mit sechs Mitgliedern zu installieren, um die vielfältigen Aktivitäten der VBF noch besser umsetzen zu können. Den ersten Sprecherrat der VBF bilden das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Bayerischen Staatsforsten, der Bayerische Waldbesitzerverband, der Bund Deutscher Forstleute, das Cluster Forst und Holz in Bayern sowie der Verein der Forstexperten.
Als Sprecher der VBF wurden für das Jahr 2015 Herr Christian Kaul vom Bayerischen Waldbesitzerverband und für das Jahr 2016 Herr Horst Gleißner von den Forstexperten gewählt.
Horst Gleißner
Dr. Christian Kölling verlässt LWF
Der bisherige Leiter der Abteilung »Boden und Klima« der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Dr. Christian Kölling, wechselte zum 1. Dezember 2015 als Leiter des Bereichs Forsten an das AELF Roth.
Der Wechsel erfolgte fast zeitgleich mit dem 25. Jahrestag der Tätigkeit von Dr. Kölling an der LWF. In dieser Zeit hat sich Kölling weit über Bayern hinaus einen hervorragenden Ruf als Wissenschaftler geschaffen. Sein vorausschauender und über den reinen forstlichen Tellerrand hinausreichender Blick hat ihn stets kommende Herausforderungen für Wald und Forstwirtschaft weit vor seiner Zeit erkennen lassen. Mit der Entwicklung der Klimarisikokarten und dem Bayerischen Standortinformationssystem »BaSIS« hat sich Christian Kölling in die Spitze einer innovativen angewandten Forschung eingereiht.
Bei aller wissenschaftlichen Exzellenz hat Christian Kölling nie den direkten Kontakt zur Praxis verloren. Seine Referendarausbildung, seine Beratungstätigkeit zu Standort- und Düngungsfragen, seine zahlreichen Publikationen und Vorträge sind stets von hoher Verständlichkeit und einer äußerst lebensnahen und bilderreichen Sprache gekennzeichnet.
Diese Nähe zu den Fragen und Problemen der Praxis kann Dr. Christian Kölling nun in seiner neuen Funktion als Bereichsleiter in direktem Kontakt zu den Akteuren im Wald in der Praxis vor Ort umsetzen.
Kurt Amereller
Neuer Mitarbeiter am Zentrum Wald-Forst-Holz
Seit dem 22.02.2016 ist Christoph Josten neuer Mitarbeiter im Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan. Er übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit in der Geschäftsstelle, die bisher Frau Fraunhoffer innehatte. Herr Josten ist in Freiburg und im Markgräflerland/Baden-Württemberg aufgewachsen und lebt seit 2010 in Freising.
Das Studium Forstingenieurwesen begann er 2010 in Weihenstephan. Während dem Praxissemester arbeitete er im Stadtwald Zürich. Das Anwärterjahr in Lohr am Main folgte im Anschluss an die Bachelorarbeit. Die Stationen für die berufspraktischen Ausbildungsabschnitte während des Vorbereitungsdienstes waren das AELF Ingolstadt mit der Ingolstädter Donaualb und dem Auwald der Donauniederung sowie der Forstbetrieb Forchheim mit den laubholzreichen Kiefernwäldern der nördlichen Keuperabdachung. Nach der Staatsprüfung im Oktober 2015 übte er die Reviervertretung im Revier Altmannstein/AELF Ingolstadt aus.
Redaktion
Hanskarl-Goettling-Preis 2015
Zoombild vorhanden
Abbildung 4: Die Preisträger 2015 (v.l.n.r.): Dr. Daniel Kuptz
(TFZ Straubing), Dr. Elke Dietz (LWF), Dr. Stefan Müller-Kroehling (LWF).
Diesjährige Preisträger waren Dr. Stefan Müller-Kroehling (LWF), Dr. Elke Dietz (LWF) und Dr. Daniel Kuptz (TFZ Straubing).
Der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft und Vorstand der Hanskarl Goettling Stiftung, Olaf Schmidt, hieß die Besucher der Hanskarl-Goettling-Preisverleihung 2015 im Großen Sitzungssaal des Rathauses der Stadt Freising willkommen. Nach dem Grußwort von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher hielt Professor em. Dr. Ulrich Ammer die Laudatio auf seinen letzten Doktoranden.
Dr. Stefan Müller-Kroehling hat in seiner Arbeit eine fundierte, differenzierte und anschauliche Analyse der Zusammenhänge für die natürlichen Waldhabitate Bayerns anhand der artenreichen Gruppe der Laufkäfer vorgelegt. Darauf aufbauend wird in der Arbeit der unbestimmte Begriff der »charakteristischen Arten« der Lebensräume erstmals systematisch definiert. Als Arbeitsgrundlage für die Anwendung in der Planungs- und Bewertungspraxis werden diese Arten für die bayerischen Wald- und Moor-Lebensräume auf breiter Datenbasis und wissenschaftlicher Grundlage hergeleitet. Besonders ging er auf das große Engagement des Preisträgers für die Gruppe der Laufkäfer ein.
Der Leiter des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing, Dr. Bernhard Widmann, würdigte die Arbeit der zweiten Preisträger über die Verschmutzungsindices für Hackschnitzel.
Dr. Elke Dietz und Dr. Daniel Kuptz entwickelten eine Methode, mit der sich die Herkunft der Kontaminationen in der Asche von Hackschnitzel bestimmen lässt. Mit Hilfe von Verschmutzungsindices lässt sich beurteilen, ob sie überwiegend aus der Pflanze oder von Verunreinigungen durch Beimischungen stammen. So ist es möglich, Empfehlungen für die Anpassung der Produktionsverfahren abzuleiten, um Kontaminationen zu vermeiden. Diese Entwicklung trägt dazu bei, sowohl schädliche Emissionen bei der Verbrennung als auch die Entstehung von mit Schadstoffen belasteten Holzaschen zu vermeiden.
Heinrich Förster
Münchner Wissenschaftstage 2015
Anlässlich der 15. Münchner Wissenschaftstage hielt Herr Olaf Schmidt, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, einen Vortrag zum Thema »Urban Forestry – Die Bedeutung von Bäumen in der Stadt«. Bei gut gefülltem Saal im alten Messezentrum erläuterte Herr Schmidt den Begriff »Urban Forestry« und ging dabei besonders auf die Rolle der Bäume im Stadtgrün und ihre Herausforderungen ein.
Nachdem die meisten Stadtbaumarten aus dem Wald stammen, stellte er die besondere Kompetenz der Forstleute, was zum Beispiel Standortansprüche, Wuchsdynamik oder Schadorganismen dieser Bäume betrifft, heraus.
Daneben warb Schmidt aber auch für einen transdisziplinären Ansatz, der die Stärken verschiedener Fachrichtungen, beispielsweise Stadtplaner, Gärtner, Ökologen, Landschaftsplaner und Förster, zum Wohle der Stadtwälder und des Stadtgrüns zusammenbringt.
Mit einem Ausblick auf den Baum des Jahres 2016 – die Winterlinde – endete der Vortrag.
Heinrich Förster
FVA-Kolloquien 2016
3. Mai
Strukturdiversität und Zuwachs /Jungbestandpflege in Fi-Naturverjüngung
Weiterführende Links