Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Nachrichten aus dem Zentrum - LWF-aktuell 108

Das Zentrum Wald Forst Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.

Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe von LWF-aktuell.

AK Forstgeschichte in Mecklenburg

GruppenfotoZoombild vorhanden

Abbildung 1: Die Reisegruppe vor der Brauerei Hennings, in
der Mitte der zweiten Reihe Frau und Herr Haase. Foto: H.-U. Sinner

Vom 5. bis 7. September 2015 besuchte der AK Forstgeschichte mit einer Gruppe von zehn Personen das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Der AK war damit einer Einladung des früheren Mitarbeiters der Berliner bzw. Brandenburgischen Forstverwaltung und langjährigen Mitglieds des AK Forstgeschichte, Herrn Jörg Haase gefolgt.

Schon bei der Anreise konnten wir beobachten, dass das Land der tausend Seen vielfältiger ist als die südlich gelegenen Bördelandschaften und Kiefernwälder der Heiden. Neben weiterhin riesigen landwirtschaftlichen Flächen ist dort die Waldvegetation überraschend arten- und vor allem laubholzreicher, als mancher erwartet hatte.

Jörg Haase bestätigte diesen Eindruck in seiner Einführung in die forstlichen Verhältnisse des Landes. Vor allem die letzte Eiszeit und ihre geologischen Formationen wie Grundmoränen und Schmelzwassersande prägten im Wesentlichen das Landschaftsbild. Anschließend erläuterte Herr Haase noch an eindrucksvollen Bildern die Harznutzung, die vor allem auf die Autarkiebestrebungen der letzten 100 Jahre zurückzuführen war. Herr Bondzio, der Wirt unserer Unterkunft, führte seine Schätze an Waldgläsern vor, die in »fliegenden« Glashütten entstanden waren, und die er zu einem kleinen Museum zusammengetragen hat.
TeicheZoombild vorhanden

Abbildung 2: Fischteich in der Lewitz, vorne der Müritz-Elde-
Kanal zur Wasserversorgung. Foto. H.-U. Sinner

Am zweiten Tag besuchten wir die Lewitz, ursprünglich ein Sumpfgebiet, das wegen des Wildreichtums schon früh von den Mecklenburgischen Großherzögen als Jagdgebiet gewählt wurde. Das Jagdschloss Friedrichsmoor von 1780 mit seiner berühmten Bildtapete »la chasse à Compiègne« aus Paris von 1814/15 zeugt davon. Seit 1907 wurden Fischteiche in der Lewitz angelegt. Heute werden noch circa 750 von früher über 900ha als Fischteiche bewirtschaftet, denn das Gebiet ist auch Natur- und internationales Vogelschutzgebiet mit allen daraus entstehenden Problemen.

Herr Stahl, Pächter der Fischwirtschaft von den Landesforsten, schilderte seine Probleme mit dem Naturschutz (»der Seeadler ist mein Freund, denn er hält den Kormoran in Schach«), aber auch mit der Fischwirtschaft, denn der Mecklenburger liebt eher große Karpfen, die vier- bis fünfsömmerig herangezogen werden müssen.

Beeindruckend ist, dass das Gebiet ganz ohne Pumpen über Kanäle aus dem Schweriner See und der Müritz versorgt und so auch entleert wird. Herr Lange, der Leiter des Forstamts Friedrichsmoor, schilderte seine Probleme mit der Bewirtschaftung, auch mit den Bauern, denn diese richten die Wasserversorgung nach ihren Ansprüchen (im Gebiet ist auch ein Großgestüt mit 8.000 Pferden).

Neben einigen interessanten Waldbildern führte er uns durch die Allee des Schlosses mit ihren uralten Eichen, in denen Eremiten allgegenwärtig sind. Es stellt sich immer wieder das Problem bezüglich der Verkehrssicherungspflicht. Nachmittags standen noch zwei Mammutbäume auf dem Exkursionsprogramm, die einen Waldbestand mit anderen Exoten weit überragen.
FachwerkhausZoombild vorhanden

Abbildung 3: Eines der ältesten Fachwerkhäuser in Schwerin:
Die ehemals großherzogliche Hofdrechslerei wird auch heute noch als solche genutzt. Foto: H.-U. Sinnder

Der folgende Vormittag war der Historie gewidmet: Wir besuchten die Mikelenburg, die dem Land den Namen gegeben hat. Sie ist erstmals in einer Urkunde von Kaiser Otto III 995 erwähnt, dürfte aber als Slawenburg wesentlich älter sein. Der Ringwall um die Burg ist mit über 10 m Höhe heute noch gut erhalten; das Innere wird als Friedhof genutzt.

Die Burg wurde erster Herzogssitz, die sehenswerte Kirche im benachbarten Dorf Mecklenburg, ein landestypischer Backsteinbau, der, obwohl viel älter, weitgehend im Zustand des frühen 17. Jahrhunderts erhalten ist, Bischofssitz des Landes. Beide wurden einige Jahre später in das ebenfalls von Heinrich dem Löwen gegründete Schwerin verlegt. Das Land Mecklenburg wie seine Herzöge haben sich stets, selbst während der Zeit »Groß-Germaniens« zu ihrer slawischen Herkunft bekannt; ein Reiterstandbild des Slawenfürsten Niklots krönt heute noch den Eingangsbereich des Schweriner Schlosses, einst eine slawische Wasserburg.

Nachmittags ging es zunächst um den Biber und dessen Verbreitung und Umsiedlungen. Herr Dr. Fuchs, weitgehend autark lebender Arzt und engagierter Naturschützer, schilderte uns die damit zusammenhängenden Fragen und Probleme, auch im Gelände, die sich kaum von den hiesigen unterscheiden. Anschließend besuchten wir Raben-Steinfeld am Südufer des Schweriner Sees, ursprünglich ein Schloss, das als Witwensitz der Herzoginnen zusammen mit einem großzügig angelegten Landschaftspark diente. Von 1946 bis nach der Wende war dort eine Forstschule untergebracht, die auch Herr Haase während seiner Ausbildung besucht hatte. Er konnte mit zahlreichen Anekdoten über die doch sehr »drillmäßige« Ausbildung und das dortige Umfeld berichten.
Kirche aus BacksteinZoombild vorhanden

Abbildung 4: Kirche in Dorf Mecklenburg, erster Bischofssitz
des Landes. H.-U. Sinner

Der letzte Tag begann mit einer Brauereiführung. Herr Hennings hatte sich als bisher einziger im Land mit einer privaten »Garagenbrauerei« selbstständig gemacht und braut dort in traditioneller Weise verschiedene Biersorten für den örtlichen und regionalen Bedarf. Er besitzt auch einen kleinen Hopfengarten (für aus frisch gezupftem Hopfen gebrautes Bier) und lässt damit eine Tradition wieder aufleben, denn zu Zeiten der Hanse war Mecklenburg wegen des Bierexports das größte Hopfen-Anbaugebiet Deutschlands.

Eine Besichtigung der Schweriner Altstadt mit Schloss, Dom und alten Fachwerk- und klassizistischen Verwaltungsbauten schloss die Exkursion ab. Das Wort »Rekonstruktion« war dem »westlichen« Autor bislang nur aus dem Lokomotivbau der DDR bekannt. Es ist aber offensichtlich ein Synonym für jegliche Art von Um- meist Neubauten, seien es Wälder, Fischteiche, Wege, Häuser und vor allem ­Kirchen.

Fazit unserer dreitägigen forstgeschichtlichen Reise: Mecklenburg ist forstlich, geschichtlich, kulturell und landschaftlich immer eine oder mehrere Reisen wert. Die Zeit für diese Exkursion war jedoch viel zu kurz.

Hans-Ulrich Sinner

Beiträge zum Feldahorn

Nach Spitzahorn und Bergahorn wurde 2015 mit dem Feldahorn die dritte einheimische Ahornart zum Baum des Jahres gewählt. Im Vergleich zu seinen großwüchsigen Verwandten wird der Feldahorn im forstlichen Bereich bisher nur als der »Kleine Bruder« wahrgenommen. Häufig kommt der Feldahorn als eher kleinwüchsiger und mehrstämmiger Baum an Waldrändern oder in Baumgruppen in der Feldflur vor, ohne gezielte Pflege zu erfahren. Dass er aber in Höhe und Durchmesser durchaus »baumartige« Ausmaße erreichen kann, zeigt dieser Bericht aus der Reihe LWF Wissen unter anderem auch auf.

Die Broschüre enthält, wie seine Vorgänger-Bände, eine breite Palette verschiedener Aspekte zum Baum des Jahres 2015, von Dendrologie und Verbreitung über seine Rolle im klimatoleranten Waldumbau bis hin zur Holzverwendung und den typischen Früchten, den »Nasenzwickern«.

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (Hrsg.)
Beiträge zum Feldahorn
68 Seiten
ISSN: 2198-106X
Preis: 10 EUR

Das Heft Beiträge zum Feldahorn - LWF-Wissen 77 ist online verfügbar

Der Asiatische Laubholzbockkäfer in Bayern

Er gilt als ein besonders invasiver Laubholzschädling: der Asiatische Laubholzbockkäfer, kurz ALB genannt. Der Asiatische Laubholzbock (Anoplophora glabripennis) ist in den Laubmischwäldern Chinas und Koreas heimisch. In diesen natürlichen Laubwald-Ökosystemen ist er gut »integriert« und verursacht dort keine schwerwiegenden ökonomischen Schäden. Im Gegensatz zu diesen natürlichen Laubwäldern schädigt der ALB jedoch in erheblichem Umfang die großflächigen Aufforstungen im Norden Chinas, die hauptsächlich mit schnellwachsenden Baumarten, vor allem Pappeln, durchgeführt werden.

Im Zuge des zunehmenden weltweiten Handels ist der ALB auch in Lebensräume außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebiets eingeschleppt worden. Bei uns sind sehr viele Laubholzarten gefährdet. Besonders problematisch ist, dass der ALB auch gesunde Bäume befallen und zum Absterben bringen kann. So sind an fast allen Einschleppungsorten in Mitteleuropa mit mehrjährigem Befall nach einigen Jahren massive Schäden zu beobachten. Ein hohes Schadpotenzial kann daher erwarten werden.

Folglich gilt es, die Etablierung des Schädlings zu verhindern. Daher hat die EU den ALB auf die Liste der meldepflichtigen Quarantäneschädlinge gesetzt. Eine erfolgreiche Bekämpfung des ALB setzt voraus, dass die ALB-Vorkommen möglichst rasch erkannt werden. Dazu hat gemeinsam mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) eine Praxishilfe herausgegeben, die anhand zahlreicher Bilder die Vielzahl von Befallssymptomen beschreibt. Die Praxishilfe richtet sich vor allem an fachlich ausgebildete Personen und an das Personal, das in einer ALB-Quarantänezone im ALB-Monitoring arbeitet.

Dr. Hannes Lemme (Hrsg. LWF und LfL)
Praxishilfe Asiatischer Laubholzbockkäfer
118 Seiten
Zu beziehen über:www.lwf.bayern.de und
www.lfl.bayern.de

Die Praxishilfe Asiatischer Laubholzbockkäfer können Sie hier bestellen

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