Randolf Schirmer und Monika Konnert
Bergahorn - Aspekte zum Vermehrungsgut - LWF-Wissen 62
Neben Standortswahl und Pflege ist bei Bergahorn die Herkunft des Vermehrungsgutes ein entscheidender Erfolgsfaktor für den Anbau. Die Baumart unterliegt daher den Bestimmungen des Forstvermehrungsgutgesetzes.
Abbildung: ASP - Samenplantage Bergahorn "Laufen-Letten" (Herkunft 801 11: Alpen über 900 m NN). Foto: M. Konnert
Für Bergahorn wurden in Deutschland elf Herkunftsgebiete ausgewiesen. In Bayern sind 355 Hektar sowie drei Samenplantagen zur Ernte zugelassen. Bis auf die Herkunft 801 11 "Alpen, hochmontane Stufe" ist die Versorgungssituation zufriedenstellend. Bergahornbestände zeigen eine vergleichsweise hohe genetische Diversität und eine deutliche Anpassung an die Höhenlage.
Als Edellaubholz erzielt Bergahorn auf geeigneten Standorten und bei guter Pflege hohe Wertleistungen. Als Mischbaumart trägt er zur Bodenverbesserung und ökologischen Bereicherung bei, zumal er sich gut natürlich verjüngt. Neben Standortswahl und Pflege ist besonders die Herkunft des Saatgutes ein entscheidender Erfolgsfaktor für den Anbau, da sich Bergahornbestände hinsichtlich Höhenlage und Qualitätseigenschaften deutlich genetisch unterscheiden.
Die Variation phänologischer Merkmale wie Austrieb und Blattfall richtet sich beim Bergahorn nach der jeweiligen Höhenstufe. Die Vegetationszeit der Hochlagenherkünfte ist drei bis sechs Wochen kürzer als die der Tieflagenherkünfte. Autochthone Hochlagenbestände sind besser an Schneebruchund Raufrostgefahren angepasst. Deshalb wurde innerhalb der Herkunftsgebiete eine Abgrenzung nach Höhenstufen vorgenommen. Mit Hilfe von Genmarkern wurden sowohl eine hohe genetische Diversität innerhalb der Bergahornpopulationen als auch vergleichsweise hohe Unterschiede zwischen einzelnen Vorkommen nachgewiesen. Zudem sind in den einzelnen Vorkommen Verwandtschaftsstrukturen zu erkennen.
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Autoren
- Dr. Monika Konnert
- Randolf Schirmer