Sebastian Höllerl und Reinhard Mosandl
Der Bergahorn im Bergmischwald - unübertroffen in seinem Verjüngungspotential - LWF-Wissen 62
Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) gehört neben Buche (Fagus sylvatica), Tanne (Abies alba) und Fichte (Picea abies) zu den wichtigsten Baumarten im Bergmischwald. Nachdem er im Alter nicht so dominant ist wie die anderen Baumarten, verfolgt er die Strategie einer effektiven Verjüngung, um im Bergwald eine Rolle spielen zu können.
Der in der Jugend sehr schattentolerante Bergahorn hat den relativ geschlossenen Bestand flächig unterwandert. Foto: J. Schmerbeck
In einem waldbaulichen Versuch wurde etwa dreißig Jahre lang die Verjüngungsentwicklung des Bergahorns im Bergmischwald beobachtet. Hier übertrifft der Bergahorn die anderen Baumarten des Bergmischwaldes bei weitem. Intensive Beobachtungen in vierzehntägigem Abstand zu Beginn des Versuches zeigten, dass der Ahorn von allen Baumarten am häufigsten fruktifiziert, dabei das meiste Saatgut produziert und die Keimprozente an erster Stelle liegen. Die jungen Pflänzchen sind äußerst schattentolerant und können sich schon in sehr dunklen Beständen etablieren und auf größere Lichtgaben warten.
Zusammen mit der Tanne ist der Bergahorn allerdings auch besonders starkem Verbiss ausgesetzt. Diesen Verbiss überlebt er zwar häufig, jedoch erwächst ihm auf Grund des unterbrochenen Höhenzuwachses ein Konkurrenznachteil. Er wird von nicht verbissenen Baumarten wie der Fichte überwachsen. Zäunung oder intensive Jagd können diesen Effekt verhindern. Nach knapp dreißig Jahren dominiert der Ahorn die Verjüngung in den Versuchsbeständen sowohl in der Dichte als auch hinsichtlich der Höhe. Es ist allerdings zu erwarten, dass der Ahorn im weiteren Verlauf mit seinem lockeren Kronendach die anderen Baumarten nicht gänzlich zurückhalten kann. Starke Zuwächse der Tanne unter den vorwüchsigen Ahornen deuten schon jetzt an, dass die Bestände auf Dauer nicht so ahorndominiert bleiben, wie sie sich derzeit darstellen.
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