Gabriele Ehmcke und Dietger Grosser
Das Holz der Eiche - Eigenschaften und Verwendung - LWF-Wissen 75
Beschrieben werden das Holzbild sowie die Eigenschaften und Verwendungsbereiche der beiden einheimischen Eichenarten. Holzanatomisch lassen sich Quercus petraea (Matt.) Liebl. und Quercus robur L. nur in wenigen Fällen voneinander unterscheiden. Das Eichenholz zeichnet sich, neben den sehr guten mechanisch-technologischen Kennwerten, in erster Linie durch die markante Textur und die warmen gelbbraunen Farbtöne aus.
Zoombild vorhanden
Abbildung 1: Eichenstämme
(Foto: Elaborados y Fabricados Gámiz S.A. (EYF Gámiz))
Die Holzeigenschaften der Eiche ermöglichen ein breites Anwendungsspektrum: vom Dach bis zum Keller, vom Bootsbau bis zum Kunsthandwerk und vom Brettschichtholz bis hin zum wenige Millimeter dünnen Furnierblatt. Die Eichenholzverwendung hat eine Jahrtausend alte Tradition, verbunden mit reichlich Wissen um die Eigenschaften; und doch ist Eichenholz auch heute Gegenstand verschiedener Forschungsvorhaben und trifft noch immer den Nerv
der Zeit.
Die beiden einheimischen Eichenarten, botanisch Quercus petraea (Mattuschka) Liebl., Syn. Q sessiliflora (Traubeneiche) und Quercus robur L., Syn. Q. pendunculata (Stieleiche) aus der Familie der Buchengewächse (Fagaceae), werden unter dem Namen Eiche zusammengefasst. Weitere Bezeichnungen für die Traubeneiche sind: Wintereiche, Heideeiche, Steineiche; wohingegen die Stieleiche auch unter dem Namen Sommereiche bekannt ist. Beide Arten sind über weite Teile Europas verbreitet, unterscheiden sich jedoch deutlich in ihren Standortansprüchen. Als ein Baum des Tieflandes und der Vorberge weist die Stieleiche ein deutlich größeres Verbreitungsgebiet auf als die Traubeneiche. Die Stieleiche ist zudem winterhärter und trockenresistenter als die Traubeneiche. Diese besiedelt das Hügel- und Bergland der Mittelgebirge Europas und Westasiens (Philips 1992).
Besonders bekannt sind die bemerkenswerten Traubeneichenbestände im Spessart und in Mittelfranken sowie im Pfälzerwald, im Rhein-Mosel-Gebiet und in einigen Gebieten Niedersachsens (z.B. in der Göhrde). Die Eiche bildet mit der Buche (Fagus sylvatica) den Hauptbestandteil unserer Laub- und Laubmischwälder. Nach der zweiten Bundeswaldinventur ist neben der Buche mit circa 15% die Eiche mit etwa 10% an der Gesamtwaldfläche Deutschlands (BMVEL 2004) beteiligt.
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Autoren
- Gabriele Ehmcke
- Dietger Grosser