Monitoring
Da die verschiedenen Forstschädlinge in ihrer Lebensweise und ihrem Auftreten sehr unterschiedlich sind, bedarf es ein auf die jeweilige Art abgestimmtes Monitoring. Dies kann z.B. anhand einer Zählung der Insekten in mit Lockstoffen gefüllten Fallen in einem bestimmten Zeitraum erfolgen, anhand von Grabungen in bestimmten Waldgebieten nach einem vorgegebenen Raster oder sogar über Einsendung von Kiefernholzsägespänen wie bei dem Kiefernholznematode.
Die LWF koordiniert in Zusammenarbeit mit den Forstbetrieben der BaySF und den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten diese Prognosen und wertet die Ergebnisse aus. Bei Zunahme der Besiedelungsdichte erfolgen dann weiterführende Prognoseschritte, die zur genauen Dichteermittlung und Abgrenzung des Schadgebietes dienen. Aus den gesammelten Daten wird eine auf die Situation zugeschnittene Bekämpfungsstrategie entwickelt, in Abwägung der womöglich tatsächlich eintretenden Schäden z. B. durch Zusammenspiel verschiedener Schadorganismen oder wegen des Gesundheitszustands der Bäume.
Schwerpunktthemen
Borkenkäfer kommen weltweit und an allen Laub- und Nadelhölzern vor. Viele Arten befallen nur eine oder wenige Wirtsbaumarten, andere haben ein sehr breites Wirtsspektrum. Mehr
Die Nonne (Lymantria monacha) gehört zu den forstlichen Großschädlingen und tritt überall in Bayern an Fichte und Kiefer auf. Mehr
Foto: H. Hacker
Kieferneulen gehören neben der Nonne zu den Hauptschädlingen an der Kiefer. Sie können sich binnen zweier Jahre so rasant vermehren, dass ganze Wälder kahlgefressen werden. Bei Kiefernspanner und Kiefernbuschhornblattwespe kommt es dagegen meist nur zu Zuwachsverlusten. Mehr
Seit den 70-er Jahren werden deutliche Schäden in Eichenbeständen Mittel- und Westeuropas beobachtet. Symptome sind Laubvergilbung und –verlust, Zurücksterben der Triebe und letztendlich das Absterben von Eichen. An dem Schadbild sind mehrere Ursachen beteiligt, die häufig komplex zusammenwirken. Mehr
In den 1980er und 1990er Jahren gehörte die Fichtengespinstblattwespe (Cephalcia abietes) zu den Forstschadinsekten, die die Waldschützer der damaligen Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Atem gehalten hatten. Mehr
Kurzschwanzmäuse zählen zu den Wühlmausarten. Bei massenhaftem Auftreten richten sie Schäden an Forstkulturen an. Kopf und Körper sind gedrungen, die Augen klein, die Ohren kurz. Dies unterscheidet sie von den geschützten, nicht forstschädlichen Langschwanzmäusen. Mehr
Der Gemeinen und Schmalblättrigen Esche setzt zur Zeit ein Pilz zu, dessen pathogene Lebensweise bislang unbekannt war. Erste Meldungen über größere Schäden an Eschen erfolgten bereits Anfang der 90er Jahre aus dem Baltikum und Polen. Die Triebschäden sind mittlerweile in ganz Nord- und Mitteleuropa zu beobachten. Mehr
Forstlich bedeutend ist der Waldmaikäfer. Der Wurzelfraß der Engerlinge schädigt v. a. junge Bäume. Der Kahlfraß der Kronen am Ende eines Hauptschwärmfluges schwächt die bereits gestressten Bäume zusätzlich. Mehr
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Borkenkäferjahr 2024 – endlich Entspannung oder besser nochmal suchen?
In der ersten Oktoberwoche endete wie jedes Jahr das Borkenkäfermonitoring 2024 der LWF. Die Witterung in diesem Schwärmjahr war durch hohe Niederschläge, aber auch durch hohe Temperaturen gekennzeichnet. Die bisher gemeldeten Schadholzmengen liegen mit ca. 3,5 Mio. fm um rund ein Drittel unter den Mengen des Vergleichszeitraums im Vorjahr. Mehr
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Kiefernschadinsekten – Profiteure im Klimawandel?
Nadelfressende Insekten an der Kiefer werden seit Jahrzehnten mit verschiedenen Verfahren überwacht, um rechtzeitig Massenvermehrungen zu erkennen und um gegebenenfalls mit Pflanzenschutzmitteln eingreifen zu können. Dazu wurden neue Verfahren wie Lockstofffallen und Beobachtungen eingeführt. Mehr
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Starkes Schwärmen setzt die Fichten unter Druck – weiter Bohrmehl suchen!
Die Anfang April angelegte 1. Buchdrucker-Generation fliegt seit etwa 2 Wochen aus. Auch die Mitte Mai angelegte Geschwisterbrut startet nun mit dem Ausflug. In den kommenden Wochen muss mit erheblichem Stehendbefall gerechnet werden. Bei der andauernden Brutanlage wird viel frisches Bohrmehl ausgeworfen, das derzeit gut zu sehen ist. Mehr