LWF aktuell 138
Zentrum Wald-Forst-Holz
Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.
Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden Sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe der LWF aktuell.
Forschungsprojekt DANK
Dürreschäden an Buchenkronen im Nationalpark Hainich (Thüringen) (© T. Stephan 2019.)
Das Verbundprojekt »Dynamik und Anpassung der Naturwälder an den Klimawandel (DANK)« hat das Ziel, Ausmaß, Stärke und ökologische Wirkungen der dürre- und hitzebedingten Schäden in Wäldern ohne forstliche Bewirtschaftung zu ermitteln und diese mit benachbarten Wirtschaftswäldern zu vergleichen. Es wird geprüft, ob und unter welchen Voraussetzungen sich Wälder selbstgesteuert an den Klimawandel anpassen. Aus den Erkenntnissen sollen Empfehlungen für die Einbindung natürlicher Prozesse in Anpassungsstrategien für Wirtschaftswälder abgeleitet werden.
Das Projekt startete zum 1. Oktober 2022 unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Ewald (HSWT). Zahlreiche Kooperationspartner, darunter die Technische Universität München und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, arbeiten in sechs Arbeitspaketen eng zusammen.
red
Karl Gayer und die Eiche
Über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zur Tagung »Karl Gayer und die Eiche« nach Aschaffenburg. (© M. Schaller, ZWFH)
Aus den 10 Vorträgen erfuhren die 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer viel über das Leben und Wirken Karl Gayers und über die Bedeutung der Eiche als Zukunftsbaumart im Klimawandel. Die Referenten richteten ihren Blick auf die Person und die Bedeutung der Lehren Karl Gayers für die heutige und zukünftige Forstwirtschaft. Die Vorträge machten deutlich: Gayer war ein brillanter Beobachter, der aus seinen Erkenntnissen und seinem Wissen die richtigen Schlüsse zog. In seiner Zeit, in der sich eine Flut von Nadelhölzern über das Land verteilte, hielt er dagegen und forderte den gemischten Wald. Sein Blick war in die Zukunft gerichtet.
Referenten und Familienangehörige (v.l.n.r.): Dr. J. Hamberger (AK Forstgeschichte), Prof. Dr. T. Knoke (TUM), Prof. Dr. K. Richter (TUM, Leiter des ZWFH), Prof. Dr. M. Schölch (ANW), Dr. P. Pröbstle (LWF), P. Gayer, Prof. Dr. V. Zahner (HSWT), C. Gayer, Dr. S. Höllerl (BaySF), G. J. Wilhelm (Landesforsten Rheinland-Pfalz), E. Uhl (TUM), Prof. Dr. R. Mosandl (Karl Gayer Institut), Dr. R. Straußberger (BUND). (© C. Josten, ZWFH)
Zum Abschluss des ersten Tages stand die Filmpremiere »Eichensaat und Eichenwirtschaft im Spessart« auf dem Programm. Am zweiten Tag konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im ehemaligen Hochschulwald der Forstlichen Hochschule Aschaffenburg auf den Spuren von Karl Gayer wandeln. Dort hatte das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Karlstadt eine Exkursion angeboten, die unter anderem die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald und mögliche Lösungen thematisierte.
Auf www.forstzentrum.de sind weitere Informationen und Präsentationen zur Tagung zu finden, dort ist vorübergehend auch der halbstündige Film zur Eichenwirtschaft im Spessart zu sehen.
Dr. Markus Schaller
50 Jahre Forstausbildung an der HSWT
HSWT-Präsident Eric Veulliet (rechts im Bild) mit Staatsministerin Michaela Kaniber und Staatsminister Markus Blume bei der Eröffnung der 32. Weihenstephaner Forsttage. (© J. Gangkofer, HSWT)
Dem Anlass entsprechend nahmen mit Forstministerin Michaela Kaniber und Wissenschaftsminister Markus Blume gleich zwei Staatsminister an der Veranstaltung teil, in ihren Grußworten würdigten sie die in Weihenstephan angebotene forstliche Ausbildung.
Anschließend blickten vier Alumni auf »ihren« Studiengang zurück und berichteten von ihren Erfahrungen. Nicole Schmidtmeyer (Betriebsleiterin Heiliggeist-Spital-Stiftung Nürnberg), Stephan Millitzer (Projektleiter Bayerisches Waldinformationssystem an der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft), Steffi Klatt (Geschäftsführerin Umweltbildungsstätte Haus im Moos) und Manfred Kröninger (Finanzvorstand Bayerische Staatsforsten AöR) zeigten die vielfältigen Berufswege auf, die nach einem Studienabschluss an der Forstfakultät der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) möglich sind.
Einen weiteren Programmpunkt des ersten Tages gestalteten vier neuberufene Dozentinnen und Dozenten sowie Alumni der HSWT. Prof. Dr. Fiona Schönfeld (FH Erfurt, ehemalige HSWT-Dozentin für Jagdlehre und Wildtiermanagement), Prof. Andrea Stübner (Fachgebiet Forstökonomie), Florian Rauschmayer (Fachgebiet Holzerntetechnik und Waldarbeitslehre) und Prof. Dr. Christian Zang (Fachgebiet Forests and Climate Change) stellten ihre Ideen und Perspektiven für den Wald und die Forstausbildung an der HSWT vor.
Am Abend bot sich bei einem gemütlichen Beisammensein im Innenhof des HSWT-Forstgebäudes noch die Gelegenheit für Gespräche. Viele nutzten am Folgetag die Möglichkeit, an einer der sechs Exkursionen teilzunehmen. Wie die hohen Anmelde- und Zulassungszahlen der Studiengänge am Forstzentrum zeigen, wollen sich sehr viele Menschen beruflich für den Wald einsetzen. Dr. Markus Schaller
Semesterstart am Forstzentrum
Dr. Markus Schaller, Geschäftsführer im ZWFH stellt das Forstzentrum im ersten Semester Forstingenieurwesen vor. (© C. Josten, ZWFH)
Mit 598 Bewerbungen ist der Bachelor-Studiengang »Forstingenieurwesen« an der HSWT der am stärksten nachgefragte Studiengang, dicht gefolgt vom Master »Sustainable Resource Management« an der TUM (586 Bewerbungen). Da die Studienplätze begrenzt sind, traten letztendlich nur 130 bzw. 124 der Bewerberinnen und Bewerber einen Studienplatz an. Die meisten Studienanfänger verzeichnet der Bachelor-Studiengang »Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement« an der TUM mit 150 Immatrikulierten (375 Bewerbungen). Der Master »Forst- und Holzwissenschaft« (TUM) ist mit 64 Bewerbungen und 30 Immatrikulationen dieses Jahr weniger nachgefragt.
Die Fakultät Wald und Forstwirtschaft der HSWT beteiligt sich an verschiedenen weiteren Studiengängen. So starten im Bachelor »Management Erneuerbarer Energien« 92 Studierende im ersten Semester (193 Bewerbungen), im Master »Business Management und Entrepreneurship Erneuerbare Energien« sind es 31 (85 Bewerbungen). Mit 30 neuen Studierenden im Master »Climate Change Management« sind die Studienplätze hier voll ausgeschöpft (215 Bewerbungen).
Die Geschäftsstelle des ZWFH hieß die neuen Studierenden herzlich willkommen. Dank der Unterstützung des Fördervereins Zentrum WFH e.V. konnten zahlreiche Begrüßungstaschen überreicht werden.
Christoph Josten
Knoke neuer Akademischer Programmdirektor Forstwissenschaft
Prof. Dr. Thomas Knoke ist seit Oktober 2022 Akademischer Programmdirektor für Forstwissenschaft und nachhaltiges Ressourcenmanagement an der Technischen Universität München (TUM) (© C. Josten, ZWFH)
Er folgt in dieser Position auf Prof. Dr. Klaus Richter. Knoke leitet das Fachgebiet für Waldinventur und nachhaltige Nutzung an der TUM.
Seine Schwerpunkte sind die multifunktionale Waldwirtschaft, die Modellierung von Risiken sowie die Entwicklung von Diversifizierungsstrategien. In diesen Bereichen werden Methoden aus der Entscheidungstheorie, der Unternehmensforschung und der modernen Finanztheorie auf forstwissenschaftliche Fragestellungen und Landnutzungsprobleme übertragen.
Nach dem Studium der Forstwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) promovierte Knoke dort (1998) und habilitierte an der TUM (2003). Seine Ausbildung und spätere Forschungstätigkeiten führten ihn an verschiedene Institutionen nach Südafrika, Chile, Ecuador und China. Zu seinem Arbeitsbereich gehören auch gerichtliche Gutachtertätigkeiten, die Leitung des Universitätswaldes der LMU sowie die Beratung von Waldbesitzern.
red