Meldungen - LWF aktuell 134

Die Rubrik Meldungen enthält für Sie in aller Kürze wichtige Informationen zu Themen der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Jagd und anderer relevanter Umweltbereiche in Bayern und Deutschland.

Dritte Bodenzustandserhebung im Wald gestartet

Landesinventurleiter Herr Falk zeigt Forstministerin Michaela Kaniber eine BodenprobeZoombild vorhanden

Forstministerin Michaela Kaniber und Landesinventurleiter Wolfgang Falk (LWF) bei einer Aufnahme zur BZE III (© J. Schmidhuber, StMELF)

Der Standortfaktor Boden und seine Veränderung stehen im Fokus der dritten Bodenzustandserhebung im Wald (BZE III-Wald). Sie wird im Zeitraum von 2022 bis 2024 durchgeführt und folgt auf die Erhebungen von 1987 (BZE I) und 2006 (BZE II). Die Bodenzustandserhebung soll zahlreiche Fragen für die Waldfläche Bayerns und Deutschlands klären: Wie ist die aktuelle Nährstoffausstattung unserer Böden? Wie haben sich die Vorräte über die Zeit verändert? Wie ist der Zusammenhang zwischen Bodennährstoffen, Wasserspeichervermögen, Waldernährung und Waldzustand? Wie stark ist der Einfluss von Störungen auf den Boden?

Die Bodenzustandserhebung ist Teil eines umfassenden Bodenmonitorings. Sie wird in einem regelmäßigen 8-km Raster über ganz Deutschland erhoben und ist damit für die Waldfläche der Bundesrepublik repräsentativ. Von den rund 1.900 deutschen Punkten liegen 370 in Bayern. Damit werden alle Wuchsgebiete, unterschiedlichste Standorte und alle Besitzarten abgedeckt. Die Untersuchungen werden von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Auftrag des bayerischen Forstministeriums durchgeführt. Die Aufnahmen erfolgen durch Teams der LWF und beauftragte Unternehmer.

Wolfgang Falk

Bodeninventur und Bodendauerbeobachtung an der LWF

Birken gegen Mikroplastik

Junger Birkenwald ohne BelaubungZoombild vorhanden

Hänge-Birken zur Sanierung kontaminierter Böden (© M. Jantsch)

Forschende unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) konnten nachweisen, dass die Hänge-Birke (Betula pendula Roth.) während der Wachstumsphase Mikroplastik über die Wurzeln aufnimmt. In einem interdisziplinären Projekt markierten die Wissenschaftler:innen Mikroplastikkügelchen (5-50 µm) mit fluoreszierendem Farbstoff und gaben sie in die Erde von eingetopften Bäumen. Nach fünf Monaten untersuchten sie Wurzelproben mit Fluoreszenz- und konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie. Dabei fanden sie fluoreszierendes Mikroplastik in verschiedenen Abschnitten und Schichten des Wurzelwerks. Der prozentuale Anteil der Wurzelabschnitte mit Mikroplastikpartikeln betrug bei den Versuchsbäumen 5 bis 17 Prozent.

Auf Grundlage der Pilotstudie sehen die Forschenden in der Birke ein echtes Potenzial für langfristige Lösungen zur Bodensanierung – einschließlich der Verringerung der Menge an Mikroplastik im Boden und möglicherweise im Wasser. Zu untersuchen sei allerdings noch die Aufnahmerate von Mikroplastik und die Auswirkungen auf die kurz- und langfristige Gesundheit der Bäume.

red

Veröffentlichung: Microplastic inclusion in birch tree roots

Tag des Baumes

Theodor Heuss hält einen jungen Baum am Stamm, während ihn zwei Männer einpflanzenZoombild vorhanden

Baumpflanzung am Tag des Baumes 1952 mit dem damaligen SDW-Präsidenten Robert Lehr (Mitte rechts) und Bundespräsident Theodor Heuss (Mitte links) (© SDW)

Der 25. April ist der Tag des Baumes – 2022 wurde er in Deutschland zum 70. Mal gefeiert. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) rief diesen Tag 1952 ins Leben, um auf die großen Waldverluste durch den Krieg aufmerksam zu machen. Damals pflanzte der seinerzeitige Präsident der SDW Robert Lehr gemeinsam mit dem damaligen Bundespräsidenten Prof. Dr. Theodor Heuss einen Bergahorn im Bonner Hofgarten. Heute soll der Aktionstag motivieren, sich aktiv für den Wald einzusetzen. Begründet wurde der internationale Tag des Baumes durch den amerikanischen Politiker Julius Sterling Morton. Bereits vor 150 Jahren beantragte er im Jahr 1872 bei der Regierung von Nebraska die »Arbor Day Resolution«. Am ersten Arbor Day im April 1872 pflanzten Bürgerinnen und Bürger im waldarmen Nebraska mehr als eine Million Bäume. Kaum zwei Jahrzehnte später war der Arbor Day in allen Staaten der USA verbreitet, am 27. November 1951 wur­de er schließlich von den Vereinten Nationen beschlossen. Baumpflanzungen zählen auch hierzulande noch zu den traditionellen Aktionen am Tag des Baumes. Am 25. April 2022 pflanzten Ministerpräsident Markus Söder und Forstministerin Michaela Kaniber gemeinsam mit der bayerischen SDW-Vorsitzenden Tanja Schorer-Dremel Bäume im Lehr- und Versuchswald Grub.

red

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