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Wolfgang Helfer
Pilze an Vogelbeere - LWF-Wissen 17
Die Vogelbeere zählt zu den in der Pilzkunde bislang sehr wenig beachteten Bäumen; selbst in umfangreicheren Pilzflorenwerken sucht man bisweilen vergebens nach Fundangaben, bei denen sie als Begleitbaum oder Substrat genannt wird. Tatsächlich fehlen ihr spezifische Mykorrhizapartner, und auch große, auffällige Holzpilze, die nur oder vorwiegend an Vogelbeeren zu finden wären, gibt es nicht. Dennoch wird auch das Leben der Vogelbeere wie das jedes anderen Baumes vom Anfang bis zum Ende von Pilzen begleitet und manchmal auch bedroht, und wie bei jedem Baum kommen auch hier die Pilze zu noch artenreicherer Entfaltung, wenn es gilt, den toten Baum wieder zu mineralisieren.
VA-Mykorrhiza ist weltweit wie auch in unserer Flora die bei weitem häufigste Form der Mykorrhiza und im Gegensatz zur Ektomykorrhiza keineswegs auf Holzgewächse beschränkt. Ihre Anwesenheit bleibt jedoch meist unbemerkt, da sie an der Wurzel nur nach Anwendung spezifischer Färbeverfahren sichtbar wird. Überdies sind die daran beteiligten Pilze aus der Ordnung der Glomales ( Zygomycetes ) mikroskopisch klein und durchlaufen ihren gesamten Lebenszyklus unterhalb der Erdoberfläche.
Nach heutigem Wissen sind sie ohne ihre Pflanzenpartner nicht lebensfähig, zeigen jedoch keinerlei Wirtsspezifität. Anders als bei vielen Ektomykorrhizabaumarten, deren mehr oder weniger stark wirtsspezifische Pilzpartner meist auffällige Fruchtkörper ausbilden, wird man also unter Vogelbeeren umsonst nach für diese Art typischen Großpilze suchen.
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Autor
- Wolfgang Helfer