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Wilhelm Schmalen
Die Wildbirne - ihre Beerntung und Nachzucht - LWF-Wissen 23

Die Wildbirne (Pyrus pyraster Burgsdorf) ist eine in Bayern gebietsweise seltene Mischbaumart der Eichenhainbuchenwälder bzw. des Hartholzauwaldes. Sie liebt sommerwarme, dabei mäßig trockene und nährstoffreiche Lehmböden und stammt ursprünglich vermutlich aus dem submediterranen Raum bzw. aus Kleinasien.

Da bereits die Griechen und Römer die Wildbirne zur Obstgewinnung kultivierten (Plinius erwähnt zu Beginn unserer Zeitrechnung bereits 35 verschiedene Sorten) ist es heute eines der größten Probleme, verwilderte Zuchtformen von echten Wildbirnen zu unterscheiden. Eine der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale [Wagner 1996] ist die Fruchtgröße. Früchte mit einem Durchmesser von <3cm (4cm) werden mehr oder minder eindeutig als Wildform angesprochen.

Die Bayerische Landesanstalt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht (LSP) hat Ende der 80er Jahre bayerische Forstämter über Vorkommen von Wildbirnen befragt. Das Ergebnis deckt sich mit dem der Verbreitungskarte aus der Broschüre "Förderung seltener und gefährdeter Baum- und Straucharten im Staatswald" [ Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 1986] ; die meisten Vorkommen meldeten Forstämter aus den forstlichen Wuchsgebieten Fränkische Platte bzw. Fränkischer Keuper. Einzelne Vorkommen wurde jedoch aus ganz Bayern berichtet; sie fehlt nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge sowie in den Alpen.

Die in der Jugend relativ raschwüchsige Wildbirne wird im Freistand mit 20 - 30 Jahren mannbar. Sie blüht und fruktifiziert regelmäßig; doch sind Vollmasten nur im Abstand von vier Jahren zu erwarten. Die Früchte reifen im Herbst und fallen meist Ende September/Anfang Oktober ab. Dort wo die Gefahr des Wildverbisses (Rotwild und/oder Schwarzwild) sehr groß ist, kann man die Früchte auch mittels langer Holzstangen von den Bäumen schlagen. Durch am Boden liegende Planen oder Netze kann der Ernteaufwand deutlich reduziert werden. Die Früchte werden rasch teigig und sehr weich und sollten daher zum Verschicken in große Plastiksäcke verpackt werden.

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Autor

  • Wilhelm Schmalen