Dietger Grosser
Das Holz der Hainbuche - LWF-Wissen 12
Die Hainbuche bildet als sogenannter Splintholzbaum bzw. physiologisch betrachtet als Holzart "mit verzögerter Kernholzbildung" keinen Farbkern aus. Entsprechend sind das Splint- und Kernholz von einheitlicher heller grauweißer bis gelblichweißer Färbung.
Zoombild vorhanden
Abb.: Querschnitt durch Hainbuchenholz bei Betrachtung mit einem Mikroskop (Foto: Grosser).
Die Jahrringe verlaufen als Folge der für die Hainbuche typischen spannrückigen Schaftform zumeist auffallend grobwellig (Abb.). Allerdings treten die Jahrringe nur wenig hervor. Daher ist das Holz auch kaum sichtbar gefladert oder gestreift. Vielmehr weist es eine ausgesprochen schlichte Textur auf, die allenfalls durch den häufig anzutreffenden unregelmäßigen Faserverlauf etwas an ihrer Gleichförmigkeit verliert.
Die nicht zahlreichen Gefäße sind zerstreutporig angeordnet, dabei teilweise in arttypischen radialen Ketten angelegt (Abb.). Die Gefäße sind jedoch recht fein und erst unter der Lupe erkennbar. Wegen der Feinheit der Gefäße bzw. der Feinporigkeit des Holzes sind auch die Längsflächen kaum "nadelrissig" und die Oberflächen entsprechend dicht. Die Holzstrahlen sind ebenfalls sehr fein, aber häufiger als besonderes Merkmal bündelartig zu sogenannten Scheinholzstrahlen zusammengefaßt, die auf allen Schnittrichtungen den Eindruck großer, jedoch unscharf begrenzter Einzelstrahlen erwecken. Auf dem Querschnitt erscheinen sie als 0,5 bis 1,0 mm breite Linien (Abb.), auf den Längsflächen als matte, leicht dunkle Spiegel (Radialschnitt) oder unregelmäßige Streifen (Tangentialschnitt). Gehobelte Flächen sind schwach glänzend. Ein besonderer Geruch fehlt.
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Autor
- Prof. Dr. Dietger Grosser