Fachberatungsstelle Holzlagerung
Die Fachberatungsstelle für Holzlagerung der LWF steht den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse sowie den Waldbesitzern in allen Fragen der Holzlagerung (Nass- und Trockenlager) beratend zur Seite.
Unter der E-Mailadresse: holzlagerung@lwf.bayern.de können Sie die Ansprechpartner, Dr. Michael Lutze und Andreas Hohenadl kontaktieren.
Kontakt
Aktuelle Publikation
Leitfaden "Handlungsempfehlungen Nasslager"
Die Fachberatungsstelle Holzlagerung an der LWF wurde beauftragt, einen Leitfaden zur Planung und Errichtung von Nasslagern zu erstellen. Zielgruppen sind die Ämter für Ernährung Landwirtschaft und Forsten, der größere Waldbesitz sowie die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse in Bayern.
Lagerung von Stammholz
Abbildung 1: Nasslagerplatz in Coburg (Foto: Frhr. von Oldershausen)
In einem Heft der Reihe LWF Wissen wurden von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Praxiserfahrungen und wissenschaftliche Forschungsergebnisse zusammengestellt:
Allgemeine Hinweise zur Nasslagerung
- langjährig erprobtes Verfahren;
- Qualitätserhaltung je nach Baumart auch über einen längeren Zeitraum möglich;
- geeignet für waldfrisches, gesundes Laub- und Nadelholz;
- Bündelungsfunktion;
- Marktentlastung in großem Stil möglich;
- kein Insektizideinsatz erforderlich;
- Sorgfältige Anlage des Nasslagers sowie Qualitätsmanagement und laufende Kontrollen sind Voraussetzungen für den Erfolg.
- hoher technischer und finanzieller Aufwand;
- Nasslagerung ist förderfähig.
Allgemeine Hinweise zur Trockenlagerung
- bewährtes Verfahren;
- Erfolg kann aber durch Witterungseinflüsse während der Lagerzeit gefährdet werden.
- Das Holz ist in jedem Fall – auch nach Schadereignissen –korrekt und nachvollziehbar sortiert bzw. ansprechend zu lagern.
- bei Käferholz nur gesundes Holz, kein verblautes einlagern;
- Lagerschäden lassen sich in der Regel vermeiden, wenn die Holzfeuchtigkeit sehr hoch bleibt ("saftfrisch") oder das Holz rasch bis weit unter den Fasersättigungspunkt austrocknet.
Lagerplätze und -verfahren sind deshalb entsprechend auszuwählen.
Verfahren | Risiko | Wertung |
---|---|---|
Nasslagerung | gering | • langjährig erprobtes Verfahren, das eine Qualitätserhaltung je nach Baumart auch über einen längeren Zeitraum möglich macht • hoher technischer Aufwand, hoher Kontrollaufwand |
Poltern in Rinde | hoch | • kostengünstig • nicht für Langzeitlagerung geeignet • für Kiefer nur bedingt empfehlenswert • Insektizideinsatz ggf. erforderlich |
Poltern ohne Rinde | gering bis mittel, je nach Witterung | • ganzjähriger Zugriff auf die Polter möglich • Einlagerung in der Regel bis zu zwei Jahren • Erfolg abhängig von Witterung, Lage, Aufarbeitungs- und Einlagerungszeitpunkt Wichtig: Die Maschinelle Entrindung kann bei Fichten- und Kiefernstammholz wesentlich stärkere Sekundärschäden (Walzeneinstiche, Quetschungen, langsameres Trocknen, schnellere Verfärbung) hervorrufen als Handentrindung. Mit gummierten Vorschubwalzen verringern sich die Schäden. Die Handentrindung ist in Eigenregie jedoch meist zu kostenintensiv. |
Vorgetrocknetes Stammholz | gering bis mittel | • gute Holzqualität, Weiterverarbeitung sofort möglich • optimale Holzfeuchte (25 bis 30 %) nach ca. drei Monaten Lagerzeit erreicht • nur sinnvoll, wenn Abnehmer vorhanden und Mehrerlöse erzielbar |
Lebendlagerung | hoch (v. a. Fichte, Buche) | • nur eine Vegetationsperiode lang sinnvoll • nur in feuchten, halbschattigen bis schattigen Lagen • nur bei kaum geschädigten grünen Kronen • für Bruchholz ungeeignet |