Reinhard Strobl, Christoph Baudisch und Johannes Fangauer
Windenergienutzung im Bayerischen Staatswald - LWF-aktuell 90
Im Wald der Bayerischen Staatsforsten besteht ein großes Potential. Experten gehen davon aus, dass bis zu 1.000 Windräder im Staatswald möglich sind. Waldreiche Regionen sind ideal geeignet für die Windkraft. Die Windgeschwindigkeiten auf bewaldeten Hügeln sind hoch, die Beeinträchtigung des Landschaftsbilds hält sich meist in vertretbaren Grenzen und der Staatswald ist gut erschlossen. Insgesamt könnten mit 1.000 Rädern im Wald sechs Millionen Megawattstunden Strom erzeugt werden. Das entspricht der Leistung eines Atomkraftwerks.
Neben der Bereitstellung von Biomasse (etwa 1/5 des Einschlages geht in die energetische Nutzung) leisten die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) ihren Beitrag zur Energiewende vor allem durch die Bereitstellung windhöffiger Standorte für den Ausbau der Windenergie.
Aktuell erzeugen 21 Windenergieanlagen (WEA) im Staatswald grünen Strom für etwa 50.000 Haushalte. Die vorhandene Erschließung des Staatswaldes mit LKW-fahrbaren Straßen ist beim technisch aufwendigen Bau von Windenergieanlagen ein großer Vorteil, da nur in Einzelfällen Wege verstärkt oder Kurvenradien verbreitert werden müssen. Für die wenige Wochen dauernde Bauphase ist ein Arbeitsbereich von etwa 4.000m² notwendig. Später können dann davon bis zu 2.000m² wieder aufgeforstet werden.
Die BaySF vergibt auf Nachfrage an geeignete Vertragspartner das exklusive Planungsrecht für Standorte im Staatswald. Nach Abschluss der zum Teil langwierigen und teuren Voruntersuchungen entscheidet das Landratsamt in einem immissionsschutzrechtlichen Verfahren im Einvernehmen mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über den Genehmigungsantrag.
Bei positivem Ausgang schließt die BaySF mit der Betreibergesellschaft der Windenergieanlage einen Pachtvertrag für den Bau und Betrieb ab.
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Autoren
- Reinhard Strobl
- Christoph Baudisch
- Johannes Fangauer