Sebastian Höllerl, Remigius Hammerl, Thomas Knoke und Reinhard Mosandl
Stabilisierende Eingriffe lohnen sich - LWF-aktuell 71
Gerade in fichtendominierten Schutzwäldern hält man Eingriffe zur Stabilisierung der Bestände für dringend notwendig. Auf Grund der schwierigen Bedingungen bei der Holzernte im Gebirge fallen solche Maßnahmen jedoch häufig defizitär aus. Folglich werden die Eingriffe oft sehr weit hinaus geschoben oder gänzlich unterlassen.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Differenzen der Deckungsbeiträge (behandelte Variante minus unbehandelte Variante).
Die Kalkulationen, die zu solchen Entscheidungen führen, sind jedoch meist einfach und unvollständig. Sie vernachlässigen wichtige Aspekte wie Zinseffekte, gesparte Kulturkosten und Kalamitätsrisiken. Die Einbeziehung dieser Aspekte in die Überlegungen zu Vornutzungen führt zu ganz neuen Entscheidungsgrundlagen.
Ein großes Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Waldbau (TU München). Gegenstand der Arbeit waren sowohl Maßnahmen zur Erhöhung der Resistenz der Altbestände gegen Schneebruch und Sturmwurf als auch Maßnahmen zur Förderung der Verjüngung. Dabei stellte sich heraus, dass die Eingriffe für eine echte Erhöhung der Stabilität sehr früh erfolgen müssen.
Auf Grund steilen Geländes und mangelnder Erschließung ist man im Gebirge jedoch häufig auf teure Ernteverfahren, beispielsweisemit Seilkrananlagen, angewiesen. Die geforderten frühen Stabilisierungs-Maßnahmen fallen deshalb oft defizitär aus. Im letzten Teil des Projekts wurde deshalb geprüft, ob sich solche Eingriffe finanziell lohnen können, wenn man Zinseffekte, gesparte Kulturkosten und Kalamitätsrisiken in die Kalkulationen einbezieht.
weiterlesen ... Finanzielle Auswirkungen waldbaulicher Maßnahmen im Gebirge 186 KB