Christian Clasen und Thomas Knoke
Der finanzielle Vorteil von Naturverjüngung - LWF-aktuell 99
Schnell sind einmal Bäume in den eigenen Wald gepflanzt und damit Geld investiert. Vielleicht weil man gegenüber der Naturverjüngung ungeduldig war oder die lange Kapitalbindung einer Pflanzung nicht ausreichend im Blick hat. Eben diesen Zeitaspekt bei Investitionen sollte man jedoch unbedingt beachten.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Zwischen der Bestandsbegründung und der Ernte des Waldes liegen oft viele Jahrzehnte und häufig ein mehrfacher Generationenwechsel.
Die Investitionsrechnung zeigt auf, dass Waldbesitzer, die auf Naturverjüngung setzen, sehr viel Geld sparen können. Ein am Fachgebiet für Waldinventur und nachhaltige Nutzung der Technischen Universität München entwickelter interaktiver »Investitionsrechner« gibt Waldbesitzern und forstlichen Beratern die Möglichkeit, verschiedene Bewirtschaftungsalternativen mit eigenen Kennwerten zu vergleichen.
Wohl dem, der das Potenzial sich anbietender Naturverjüngung nutzen kann, denn die Vorteile der Naturverjüngung liegen auf der Hand: Die Naturverjüngung ist zumeist standortsangepasst und zeigt oft eine höhere Pflanzendichte, was einem Risikopuffer gegenüber Schadeinwirkungen gleichkommt. Zudem sind naturverjüngte Pflanzen weniger durch Verbiss gefährdet als Baumschulpflanzen.
Dennoch bevorzugen immer noch vielerorts die Waldbesitzer die künstliche Verjüngung. Etwa weil man den Zeitpunkt der Verjüngung besser steuern kann? Oder aus dem Gedanken heraus, dass die mit einer Pflanzung verbundenen Kosten ökonomisch nicht ins Gewicht fallen? Während Waldbaurichtlinien bereits zeigen, wie gut sich mit Naturverjüngung arbeiten lässt, sind auch ein paar ökonomische Kenntnisse nicht von Nachteil, um sich den Einfluss von Pflanzkosten bewusst zu machen.
weiterlesen ... Der finanzielle Vorteil von Naturverjüngung 763 KB