Martin Bachmann, Monika Konnert und Andreas Schmiedinger
Vielfalt schaffen, Risiko verringern - Gastbaumarten als Alternativen zur Fichte - LWF-Wissen 63
Angesichts der Unsicherheit darüber, ob und wie die heimischen Baumarten die prognostizierten Klimaänderungen bewältigen werden, sollte der wissenschaftlich begleitete Versuchsanbau von Gastbaumarten kein Tabu darstellen.
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Abbildung: Roteiche im Keimtest - Obwohl unsere wichtigste fremdländische Laubholzart, gibt es noch keine Ergebnisse aus Herkunftsversuchen. Foto: R. Jenner
Zur Vorauswahl forstwirtschaftlich interessanter und für bayerische Verhältnisse klimagerechter Baumarten für kommende Versuchsanbauten wird ein Ansatz vorgestellt, der solche Arten auf Grund eines stratifizierten Drei-Filter-Verfahrens - Klimafilter, Nutzwertfilter, Anbaufilter - identifiziert. Darauf aufbauend sollen Versuchsanbauten angelegt werden.
Anschließend werden fünf in dem Verfahren als aussichtsreich diagnostizierte Baumarten beschrieben, die in Bayern bereits seit längerer Zeit angebaut werden. Für Küstentanne, Esskastanie, Douglasie, Schwarzkiefer und Roteiche werden als Ergebnis einer Nutzwertanalyse soziokulturelle, ökologische sowie ökonomische Aspekte angesprochen. Außerdem wird vorab auf das forstliche Vermehrungsgut und die Anzuchtphase eingegangen.
Bereits moderate Klimaprognosen gehen im Zeitraum von 2071 bis 2100 für Süddeutschland von einem Anstieg der Jahresmitteltemperatur um etwa 2°C und einem gleichzeitigen Rückgang der Niederschläge in der Vegetationsperiode um 10 bis 25 Prozent aus. Diese Entwicklung wird sich auf den Zustand und die Zusammensetzung der Wälder erheblich auswirken.
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