Dietger Grosser
Das Holz des Birnbaums - seine Eigenschaften und Verwendung - LWF-Wissen 23
Die Wildbirne gehört zu den sogenannten Wildobstarten. Unter diesem Sammelbegriff werden außerdem der Wildapfel, Speierling, die Elsbeere, Vogelbeere, Mehlbeere und Vogelkirsche zusammengefasst, die ausnahmslos aus der Familie der Rosaceae stammen. Zu den Obstbaumhölzern im erweiterten Sinn zählen ferner der Nussbaum und der Zwetschgenbaum. Alle Obsthölzer kommen zumeist nur in einzelnen Stücken oder in kleinen Mengen zum Verkauf. Dies gilt für den Birnbaum in besonderem Maße.
Abb.: Gedämpftes Furnier einer Wildbirne (Foto: D. Grosser).
Wegen ihrer großen Seltenheit stehen Wildbirne und Wildapfel als besonders schützenswerte Baumarten in verschiedenen Bundesländern auf der Roten Liste. Daher sind sie als Nutzholzlieferanten nahezu bedeutungslos. Das auf dem Holzmarkt angebotene Birnbaumholz stammt weitestgehend aus Obstkulturen, während der Anteil der Wildbirne am Gesamtaufkommen verschwindend gering ist. Liegt tatsächlich einmal Holz der Wildbirne vor, so handelt es sich in der Regel um Einfuhren aus dem europäischen Ausland, insbesondere aus Frankreich und Belgien sowie neuerdings auch aus Russland.
Im Holzhandel ist vielfach die Bezeichnung "Schweizer Birnbaum" gebräuchlich. Hiermit wurde ursprünglich das aus der Schweiz stammende Holz der dort früher, vor allem im Osten sehr häufigen Mostbirnen der Streuobstflächen bezeichnet. Diese zeichnen sich durch besonders starke Mittendurchmesser bis zu 80 cm bei astfreien, fehlerfreien Stammlängen von ca. 3 m aus. Sie liefern ein besonders hochwertiges, farblich gleichmäßig mildes Holz.
Daneben wird aber seit langem auch das dem Birnbaum farblich und strukturell sehr ähnliche Holz der Elsbeere und des Speierlings unter dem Sammelnamen "Schweizer Birnbaum" geführt. Lose dieser Bezeichnung bestehen somit nicht immer ausschließlich aus Birnbaum, sondern können auch unterschiedliche Anteile von Elsbeere enthalten.
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