Gregor Aas
Der Feldahorn: Verwandtschaft, Morphologie und Ökologie - LWF-Wissen 77
Der Feldahorn (Acer campestre, Familie Sapindaceae) ist neben dem Berg- (A. pseudoplatanus) und dem Spitzahorn (A. platanoides) einer der häufigen, in Mitteleuropa einheimischen Ahornarten. Die Baumart mittlerer Größe kommt vor allem in artenreichen Laubwäldern tieferer Lagen vor. Dargestellt werden die systematische Stellung des Feldahorns, seine Morphologie und Ökologie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der komplexen Blüten- und Fortpflanzungsbiologie.
Die Ahorne (Acer) sind mit 124 sommer- oder immergrünen Baum- und Straucharten (van Gelderen et al. 1994) eine der artenreichen, ökologisch und wirtschaftlich bedeutenden Gehölzgattungen der Nordhemisphäre. Rund 80 % der Arten sind in Ostasien (China, Japan und Korea) beheimatet. Die Blätter der Ahorne sind gegenständig, meist lang gestielt und oft handförmig gelappt, seltener ungelappt (z. B. bei A. carpinifolium, dem Hainbuchen-Ahorn aus Japan) oder gefiedert (z. B. beim nordamerikanischen Eschen-Ahorn, Acer negundo).
Ein gemeinsames Merkmal aller Ahorne ist ihre Frucht, eine Spaltfrucht, die sich bei der Samenreife in zwei einsamige, einseitig geflügelte Teilfrüchte trennt (Nüsschen, die bekannten »Nasenzwicker«, Abbildung 1).
Die Ahorne (früher Familie Ahorngewächse, Aceraceae) sind heute in die große, überwiegend tropisch verbreitete Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) eingeordnet. In dieser bildet Acer unter anderem zusammen mit der Gattung Aesculus die Unterfamilie der Rosskastanienartigen (Hippocastanoideae). Ein morphologisches Merkmal aller Sapindaceae und auch typisch für Ahorne ist der gut ausgebildete Diskus in der Blüte, ein scheiben- oder ringförmiges Nektarium auf dem verbreiterten Blütenboden (Abbildung 14).
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