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Fritz Maier und Markus Weihrich
Der Wald blüht auf – LWF aktuell 121

Naturschutzprojekt der Bayerischen Staatsforsten soll Biene & Co. helfen

Die Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) schaffen im Staatswald viele kleine Blühwiesen als neuen Lebensraum für Insekten. Durch diese Trittsteine leistet der Staatsforst einen wichtigen Beitrag gegen den starken Rückgang der Insekten.

Im August 2018 stellten in der Nähe von Schwarzenbach a. Wald der Leiter des oberfränkischen Forstbetriebs Nordhalben, Fritz Maier, und Revierleiter Markus Weihrich das Naturschutzprojekt »Der Wald blüht auf« vor. Um das Angebot von Blühflächen im Staatswald zu steigern, wurde dieses bayernweite Projekt ins Leben gerufen. Gefördert wird dieses Projekt von der Bayerischen Forstverwaltung aus Mitteln für besondere Naturschutzleistungen im Staatswald.

Blütenpracht aus heimischen Pflanzen

Gelbe Blüte, auf der eine Biene sitzt (Nahaufnahme)Zoombild vorhanden

Abb. 1: Bienen und andere Insekten profitieren vom Projekt. (Foto: M. Hertel, BaySF)

Die Blühflächen werden mit autochthonen Pflanzenarten angesät, um die Vielfalt standörtlich angepasster Pflanzen zu erhalten. Knoblauchsrauke, Schlangenknöterich und Kleine Braunelle sind nur drei von über 30 Arten für halbschattige Blühflächen. Ist der Standort sonniger, wachsen Wilde Möhre, Acker-Witwenblume und Weiße Lichtnelke zusammen mit 27 weiteren blühenden Wildpflanzen. Eine nachteilige Veränderung der Pflanzenwelt durch züchterisch veränderte Pflanzen, wie sie im Offenland häufig ausgebracht werden, soll im Wald nicht stattfinden.

Die Blühwiesen sind eingebunden in den naturnahen Staatswald mit gemischten Waldbeständen. Sonnige Bereiche entlang von Wegrändern und Freiflächen, liegendes und stehendes Totholz sowie Biotopbäume mit Höhlen ergänzen die Hilfe für die Tierwelt.

Blühflächen schaffen Biodiversität

Drei Männer in grüner Uniform und eine Frau in Freizeitkleidung stehen auf einer Lichtung im Wald und halten eine Grafik in HändenZoombild vorhanden

Abb. 2: Die Initiatoren stellen das Projekt vor. (Foto: M. Köhler, Frankenpost)

Circa 550 Wildbienenarten gibt es in Deutschland, die verschiedene Nahrungspflanzen und Nistplatzanforderungen haben. Etwa 3/4 der Wildbienenarten nisten im Boden und über 90 % sind solitär, also einzeln lebende Insekten mit Brutröhren im Boden oder im Holz. Etwa die Hälfte der deutschen Wildbienenarten steht auf der Liste der gefährdeten Arten. Für sie ist eine enge Verzahnung von Blühflächen oder blühenden Waldinnenrändern und offenen Sandflächen, Rohbodenstandorten oder schütter bewachsenen Böschungen besonders hilfreich. Aber auch Tagfalter, Vögel und Reptilien bevölkern die sonnigen Blühflächen. Daneben spielen diese Wildpflanzen auch als Raupenfutterpflanzen eine wichtige Rolle. So entwickelt sich der hübsche orange-weiße Aurorafalter an der Knoblauchsrauke, der Mittlere Weinschwärmer an Weidenröschen.

Ehemalige Wildwiesen und frühere Holzlagerplätze entlang von Wegen eignen sich zusammen mit den artenreichen Waldinnenrändern an diesen Flächen als Biotopkomplex. Für den Waldwanderer öffnet sich im Sommer entlang der Wanderwege hin und wieder der Blick auf eine solche Blühfläche, auf der es zum richtigen Zeitpunkt auch in den nächsten Jahren brummt und summt. Eine kleine Rast neben einer solchen Fläche kann zu einem schönen Erlebnis werden.

500 Einzelflächen allein im Jahr 2018

Durch die Anlage von Streuobstflächen und die Pflanzung von Wildapfel und Wildbirne an mehreren geeigneten Stellen im Staatswald entsteht ein Netz hochwertiger Lebensräume. Dieses Projekt wurde vom Bayerischen Landtags mit gesonderten Finanzmitteln ausgestattet. Es stärkt den Naturschutz auf der Fläche. Im bayerischen Staatswald sind im Jahr 2018 bereits 500 Einzelflächen mit rund 130 ha Fläche geschaffen worden.

Im Staatswald summt’s

Imker mit BienenkästenZoombild vorhanden

Abb. 3: Imker mit Beuten Foto: (M. Ziegler, BaySF)

Die Bayerischen Staatsforsten und die drei großen Bayerischen Imkerverbände – Landesverband Bayerischer Imker e.V., Verband Bayerischer Bienenzüchter und Bayerische Imkervereinigung – setzen sich gemeinsam für die Bienen ein.

Dazu werden im Bayerischen Staatswald mehr Lebensräume für Bienen geschaffen sowie der Austausch zwischen Förstern und Imkern gestärkt. Alle staatlichen Forstbetriebe stellen für Hobbyimker und Imkervereine kostenfrei Flächen für das Aufstellen von Bienenvölkern zur Verfügung.

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