Thomas Kudernatsch
Vielfalt für die Honigbiene - LWF-aktuell 91
Auf Grund einer zunehmenden Intensivierung der Landnutzung ist das Nahrungsangebot für Honigbienen vielerorts nicht mehr ausreichend. Insbesondere intensiv landwirtschaftlich genutzte Bereiche bieten meistens keine durchgehende und reichhaltige Nektar- und Pollenversorgung mehr. Aus diesem Grund werden unsere naturnah bewirtschafteten Wälder für den Erhalt gesunder Bienenpopulationen immer wichtiger. Mittels einfacher Maßnahmen kann jeder Waldbesitzer dazu beitragen, seinen Wald noch attraktiver für Bienen zu gestalten.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Auf gehölzfreien Seitenstreifen entlang der Wege kann sich eine für Bienen attraktive Vegetation entwickeln. Foto: T. Kudernatsch
Die Honigbiene (Apis mellifera) war ursprünglich ein wildes Waldtier. Die tiefgreifenden Veränderungen der Umweltbedingungen (z.B. Rückgang natürlicher Baumhöhlen, Verschlechterung des Nahrungsangebots, neuartige Bienenkrankheiten) binden die Honigbiene heutzutage allerdings fest an die Imker, die ihr den nötigen Wohnraum geben und sie schützen. Die Situation hat sich während der letzten Jahrzehnte derart verschärft, dass ein Überleben von Bienenvölkern ohne Zutun des Menschen inzwischen nahezu aussichtslos erscheint. Dass es heute überhaupt noch eine überlebensfähige Honigbienenpopulation gibt, ist somit ein Verdienst unserer Imker.
Noch vor hundert Jahren war unsere Landschaft reich an vielfältigen Biotopstrukturen. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten – auch die Honigbiene – fanden somit optimale Lebensbedingungen vor. Wegen der zunehmenden Intensivierung der Landnutzung und einer damit verbundenen Verarmung unserer Landschaft gingen allerdings viele wertvolle Lebensräume verloren. Besonders gravierend ist die Verarmung der Feldflur, die auf die Globalisierung und den damit einhergehenden Konzentrationsprozess in der Landwirtschaft zurückzuführen ist. Auf Grund dieser Veränderungen steht den Bienen vielerorts kein ausreichendes Nahrungsangebot mehr zur Verfügung.
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