Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Sebastian Blaschke
Wertschöpfung bedarf Wertschätzung - Interview mit Günther Nold LWF-aktuell 75

Günther Nold besitzt in der Gemeinde Tiefenbach bei Landshut 146 Hektar Wald und 50 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen. Der Agraringenieur hat seine landwirtschaftlichen Flächen verpachtet, den Wald bewirtschaftet er jedoch selbst. Im Jahre 2005 wurde er mit dem Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung des Bayerischen Forstministeriums ausgezeichnet. Herr Nold hat die Bedeutung der forstlichen Bildungsarbeit erkannt und als Privatwaldbesitzer seinen Wald für die Waldpädagogen und ihre Veranstaltungen weit geöffnet.

LaubholzbestandZoombild vorhanden

Abbildung: Bergahornbestand mit großer Durchmesser- und Altersspreitung. Foto: StMELF

LWF aktuell: Es freut mich, dass wir Sie in Tiefenbach besuchen dürfen und Sie sich für dieses Interview Zeit genommen haben. Ihre 146 Hektar Wald gehören zu den in Bayern eher größeren Waldbesitzen. Welche Bedeutung hat Ihr Wald für Sie?

Günther Nold: Der Wald bedeutet mir sehr viel. Die vergangenen Jahrhundertstürme und zwei Regionaltornados haben mir meine Ohnmacht gegenüber der Natur deutlich gemacht. Für mich ergibt sich daraus die Gelassenheit, mit den mir gesetzten Grenzen zu leben.

LWF aktuell: Sie haben im Jahr 2005 den Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung erhalten.

Günther Nold: Den Wald habe ich 1986 von meinem Vater übernommen. Schon vor 50 Jahren haben wir in die Fichtenbestände Laubholzgruppen, vor allem Ahorne und Eschen, eingebracht. Leider sind sie auf Grund damals mangelnder Pflege meist von schlechter Qualität. Trotzdem profitiere ich heute aus der damaligen Entwicklung, da das Verjüngungspotential von Ahorn und Esche enorm ist. Es ist mir gelungen, den Laubbaumanteil von damals 10 Prozent auf fast 30 Prozent zu steigern, trotz vieler kritischer Stimmen. Ein Waldbaulehrgang in der ehemaligen Waldbauernschule in Scheyern hat mein Interesse an der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zusätzlich erhöht.

LWF aktuell: In Ihrem Regal steht eine doch ganz beeindruckende Anzahl forstlicher Bücher. Haben Sie die alle gelesen?

Günther Nold: Fast. Ich bin immer dabei, mich auch selbst weiter fortzubilden. Natur, Wald- und Landwirtschaft haben mich schon immer interessiert. Ganz besonders schätze ich den Rohstoff Holz. Es ist sehr faszinierend, Ökonomie und Ökologie im Wald zu vereinen. Früher haben wir jeden »Protzen« und jeden alten oder toten Baum aus dem Wald geholt, heute lasse ich den einen oder anderen als Biotopbaum aus ökologischen Gründen stehen. Nicht zuletzt beeindruckt und begeistert mich der Begriff Nachhaltigkeit: Wir leben nur eine relativ kurze Zeit auf dieser Erde, die Folgen unseres Daseins aber sind gravierend.

weiterlesen ... Wertschöpfung bedarf Wertschätzung - Interview mit Günther Nold pdf 185 KB