Meldungen - LWF aktuell 149

Die Rubrik Meldungen enthält für Sie in aller Kürze wichtige Informationen zu Themen der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Jagd und anderer relevanter Umweltbereiche in Bayern und Deutschland.

Dr. Kathrin Böhling für herausragende Forschungsarbeit ausgezeichnet

Im historischen Rathaussaal der Stadt Freising haben Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und Stiftungsvorstand Dr. Peter Pröbstle den renommierten Hanskarl-Goettling-Forschungspreis verliehen. Preisträgerin ist die Forstwissenschaftlerin Frau Dr. Kathrin Böhling, die sich insbesondere im Forschungsbereich „Frauen und Forstwirtschaft" national und international verdient gemacht hat.
Die Preisträgerin und 3 Personen auf einem Gruppenbild.Zoombild vorhanden

Von links nach rechts: Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, die Preisträgerin Dr. Kathrin Böhling, LWF-Präsident Dr. Peter Pröbstle und LWF-Vizepräsidentin Dr. Ruth Dirsch (© J. Hiller, ZWFH)

Die Preisträgerin hatte im Rahmen des EU-Projektes „Fem4Forests" den Themenkomplex „Frauen in der Forstwirtschaft" in den Fokus gerückt, zu einem Zeitpunkt, als dieses Thema noch nicht in aller Munde war. Mit innovativen Forschungsansätzen und hohem persönlichem Engagement hat sie das Projekt in verschiedenen Ländern zu erfolgreichen Ergebnissen geführt.

In Bayern selbst konnten viele Pilotaktionen vor Ort umgesetzt werden: Auf großes Interesse stießen z. B. die speziell für Waldbesitzerinnen angebotenen Waldbegänge und der neue Kurs „Frauenpower für den Wald" an der Waldbauernschule Kelheim. Auch wurde für den weiblichen Nachwuchs im Forst ein professionalisiertes Mentoring eingerichtet.

Inzwischen läuft bereits das von Dr. Böhling mitinitiierte internationale Nachfolgeprojekt „Fem2forests". Dessen Ziel ist es, die attraktive, vielfältige und grüne Berufswelt im Cluster Forst und Holz für Frauen interessanter zu machen und Aufstiegschancen für Frauen zu erhöhen.
Dirk Schmechel

LWF veranstaltet Waldrecht-Workshop

Sechs Personen auf einem Gruppenbild.Zoombild vorhanden

Workshop mit den Waldrecht-Profis (© LWF)

Im Juni fand an der LWF ein Workshop mit den beiden Juristen der Bayerischen Forstverwaltung, Regina Geiger und Andreas Michl, statt. Teilgenommen haben die an den Regierungen angesiedelten vier Sachbearbeiter für Erneuerbare Energien (SBEE). Die SBEE tauschten sich an der LWF mit den Forstjuristen über waldrechtliche Themen aus. Diskutiert wurde dabei u. a. über das Verhältnis erneuerbarer Energien zu Wald, die Vorgaben des Raumordnungsrechts und rodungsrechtliche Fragestellungen. Die Veranstaltung wurde von allen Seiten als gelungen bewertet und soll in Zukunft wiederholt werden.


Regina Geiger

BART-Workshop lockt Forschende aus ganz Deutschland an die LWF

Mitte des Jahres fand ein Workshop zur neuen Methode „BART – Bayesian Additive Regression Trees” an der LWF in Freising statt. Teilnehmende Arbeitsgruppen waren die Gruppen „Biometrie" des Deutschen Verbandes Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) und der internationalen Biometrischen Gesellschaft (IBS).
Nach dem Einführungsvortrag von Colin Carlson (Georgetown Univ., USA) war das Highlight des Workshops das 2-tägige BART-Tutorial von Jeremy Yoder (California State Univ. Northridge, USA), der extra für den Workshop angereist war.

Gerade für die LWF eröffnen BART-Modelle neue Möglichkeiten, die Klimanische von Baumarten herzuleiten. Die Klimanische ist u. a. einer der Hauptfaktoren, die das Anbaurisiko unserer Baumarten im Klimawandel bestimmen. Der Workshop bot auch Gelegenheit, statistische Arbeiten aus den eigenen Reihen der LWF vorzustellen. 18 Teilnehmende aus dem universitären und institutionellen Umfeld waren aus ganz Deutschland angereist, ungefähr dieselbe Zahl nahm online am Workshop teil.
Die Resonanz der Teilnehmenden war durchweg positiv und hebt die Vorfreude auf die nächste Veranstaltung im Herbst 2025. Die internationale Biometrische Gesellschaft hat diesen Workshop durch ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht.
Dr. Tobias Mette

Österreichische Waldbauern zu Besuch bei LWF und BaySF

Teilnehmende stehen im Halbkreis um einen Referenten der einen Vortrag im Wald hält.Zoombild vorhanden

Impressionen vom Besuch der österreichischen Waldbauern. (© D. Gutwein, LWF)

Die Landwirtschaftskammer Salzburg organisiert für ihre Waldbauern jedes Jahr eine große mehrtägige Exkursion mit umfangreichem Lehrprogramm. In diesem Jahr besuchten unsere österreichischen Kollegen auf Anregung von Ltd. Forstdirektor a.D. Leitenbacher auch Freising. Aufgrund der Vielzahl an Anmeldungen wurden die insgesamt 150 Teilnehmenden dabei auf zwei verschiedene Termine aufgeteilt.

Nach einer Stärkung im Weihenstephaner Bräustüberl ging es in den Kranz­berger Forst. Dort wurden die Wald­klimastation Freising und das bayerische Landesarboretum („Freisinger Weltwald") besichtigt. An der Waldklimastation stellte der Präsident der LWF, Dr. Pröbstle, die vielfältigen Aufgaben der LWF und einige aktuelle Forschungsergebnisse vor. Frau Wachtveitl und Herr Dr. Zimmermann aus der Abteilung Boden und Klima gaben Einblicke in die Freisinger Waldklimastation als Paradebeispiel für langfristiges forstliches Umweltmonitoring. Dr. Fuchs, der Leiter des BaySF-Forstbetriebs Freising, erläuterte mit seinem Team den Waldumbau im Staatswald sowie den beeindruckend vielfältigen Weltwald mit weit mehr als 300 unterschiedlichen Baum- und Straucharten.
Teilnehmende stehen im Halbkreis um einen Referenten der einen Vortrag im Wald hält.Zoombild vorhanden

© D. Gutwein, LWF

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Exkursionen wieder ein gelungenes Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung und BaySF im Allgemeinen und zwischen LWF und dem Forstbetrieb Freising im Beson­deren waren. Die Resonanz der Teilnehmer und der Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer war durchweg positiv und auch das Wetter hätte nicht besser sein können.


David Gerstmair

Labor-Kooperation mit der LfL wird weiter intensiviert

Die bewährte Zusammenarbeit zwischen den Laboren der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising wird für die Herausforderungen der Zukunft neu ausgerichtet. Die Präsidenten der beiden Landesanstalten haben nun einen neu überarbeiteten und an die neuen Gegebenheiten angepassten Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Gruppenbild mit vier Personen in einem Laborraum.Zoombild vorhanden

Die Unterzeichnung des Vertrags fand in den Räumen der LWF am Wissenschafts- und Forschungscampus Weihenstephan statt. (© LWF)

Die gute Zusammenarbeit zwischen beiden Laboren währt bereits seit fast drei Jahrzehnten und wurde bislang über einen Kooperationsvertrag aus dem Jahr 2006 geregelt. Insbesondere bei Untersuchungen im Rahmen der Boden-Dauerbeobachtung landwirtschaftlich genutzter Flächen in Bayern (BDF) kamen die technischen Möglichkeiten der LWF zum Tragen. Künftig wird die Kooperation der beiden Labore weiter intensiviert und ausgebaut, um Geräte noch besser auszulasten und ggf. Arbeitsspitzen gegenseitig abzupuffern.

Darüber hinaus prüfen die beiden Labore, wie sie im Bereich Arbeitssicherheit, Schulungen und Qualitätsmanagement noch besser zusammenarbeiten können.


LfL

Schwammerl zum Anfassen

Zwei Pilze auf einem Moos bedeckten Boden.Zoombild vorhanden

Der Große Gelbfuß (Gomphus glutinosus), der auch als Kuhmaul bezeichnet wird. (© M. Blaschke, LWF)

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, ist auch für die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft die Zeit für ihre kleine Pilzausstellung auf dem Campus in Weihenstephan. Pilze lernt man am besten kennen, wenn man sie auch „Begreifen" kann, also im Original sehen, riechen und teilweise auch wirklich mit den Händen anfassen kann. Neben den Speise- und Giftpilzen der Saison wurden auch andere Pilze gezeigt, die für den Lebensraum Wald eine wichtige Funktion haben, und die sonst kaum beachtet werden. Und: Man konnte sich mit anderen Pilzfreunden auszutauschen.


Dirk Schmechel

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