Nachrichten aus dem Zentrum Wald-Forst-Holz - LWF aktuell 140
Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.
Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden Sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe der LWF aktuell.
Wissenschaftliche Einblicke in das geheime Leben der Bäume
Forscherinnen und Forscher der TU München setzten Eichen- und Buchensämlinge in Klimakammern gezielt unter Trockenstress und Hitzeeinwirkung. (© Farhah Assaad, TUM)
In einem großen Experiment setzten Forscher der TU München (TUM) Buchen und Fichten im Kranzberger Forst künstlich mehrjähriger Sommertrockenheit aus. Professor Dr. Thorsten Grams von der Arbeitsgruppe Ökophysiologie der Pflanzen an der TUM zeigte, dass das Wachstum erwartungsgemäß sehr stark einbrach – dies führte aber nicht zu nennenswerten Ausfällen. »Faszinierend ist es, dass die Fichte besser wachsen kann, wenn sie in Mischung mit Buche steht, obwohl die Buche ihren Wasserverbrauch weniger einschränken kann«, betonte Grams. Welche Auswirkungen Dürresommer für die Buche auf der Fränkischen Platte und im Steigerwald haben und wie der Waldbau darauf reagieren kann, untersuchte Thomas Mathes an der TUM. Julia Schmucker vom Lehrstuhl für Waldwachstumskunde der TUM zeigte, dass Feldahorn, Flatterulme, Elsbeere und Hainbuche interessante Mischbaumarten im Klimawandel – auch für die Holzproduktion – sind. Die Wirkung von Trockenheit und Hitze auf Sämlinge von Buche und Eiche unter kontrollierten Bedingungen in Klimakammern erforschen Professorin Dr. Farhah Assaad und Professor Dr. Peter Annighöfer, beide TUM.
Schwammspinner mit Eigelege (© H. Lemme, LWF)
Auf diesem Bild ist nicht frisches Frühjahrsgrün, sondern starker Fraß und Kahlfraß an Eichen durch Schwammspinner-Raupen im Juli zu sehen. (© Hannes Lemme, LWF)
Dr. Markus Schaller, Christoph Josten
Einen ausführlichen Bericht, Kurzfassungen der Vorträge zum Herunterladen sowie Links zu den Projektseiten finden Sie auf:
Rollenspiele: Wer stoppt den Klimawandel?
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vormittagsrunde mit erfolgreich verhandeltem Klimaschutz. (© C. Josten, ZWFH)
Zur Begrenzung der Klimaerwärmung standen verschiedene Maßnahmen im Bereich Energie, Elektrifizierung und Effizienzsteigerung, Wachstum von Wirtschaft und Bevölkerung, aber auch der Landnutzung und Entwaldung zur Wahl. Die Dekarbonisierung konnte durch Wiederaufforstung und Technologieeinsatz beeinflusst werden. Die Ergebnisse zeigte, dass Simulationsmodell EN-ROADS direkt an – allerdings mit ernüchterndem Ergebnis. Um in Reichweite des Ziels zu kommen, mussten viel drastischere Maßnahmen ergriffen werden, als es den Vertreterinnen und Vertretern zunächst tragbar erschien. Denn auch Armutsbekämpfung und Wirtschaftswachstum sind global bedeutsame Ziele. Erst mit der dritten Verhandlungsrunde konnte die Temperaturerhöhung auf 1,9° C begrenzt werden. Im Hinblick auf den Beitrag von Wald und Forstwirtschaft zeigten die Modelle klar, dass sich der Klimawandel mit Entwaldungsstopps und maximaler Aufforstung allein nicht aufhalten lässt. Einig waren sich am Schluss alle, dass der Kampf gegen den Klimawandel durchaus möglich ist. Allerdings nur dann, wenn weltweit jeder Einzelne mit beherztem Einsatz dabei ist und Maßnahmen so früh wie möglich auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig umgesetzt werden.
Christoph Josten
Studiengang »Arboristik und urbanes Waldmanagement«
Ab dem Wintersemester 2023 kann in Freising an der HSWT »Arboristik und urbanes Waldmanagement« studiert werden. (© S. Schwanenhorst)
Angesichts der wachsenden Bedeutung von Bäumen für Stadtklima und Erholung ist Urban Forestry ein weltweiter Trend – diesem folgt der neue Studiengang, der im süddeutschen Raum bislang einzigartig ist. »Arboristik und urbanes Waldmanagement« ist für all jene interessant, die sich ein praxisorientiertes und fächerübergreifendes Studium wünschen. An dem Lehrangebot beteiligen sich die drei Fakultäten »Wald und Forstwirtschaft«, »Landschaftsarchitektur« sowie »Gartenbau und Lebensmitteltechnologie«. Der Campus und die grüne Infrastruktur der Stadt Freising bieten reichlich Möglichkeiten für Übungen, Praktika und Projekte. Zudem besteht innerhalb des europaweit einmaligen Kompetenzzentrums »Wald-Forst-Holz Weihenstephan« ein reger Wissens- und Informationsaustausch – ein weiterer Pluspunkt für das neue Studienangebot.
Prof. Dr. Jörg Ewald, Matthias Straßer
Kontakt: Studienfachberater Matthias Straßer
Telefon: +49 8161 71-3147
matthias.strasser@hswt.de
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Amanda Shala