Nachrichten aus dem AWG - LWF aktuell 135
Das Bayerische Amt für Waldgenetik (AWG) verfolgt das Ziel, die Vielfalt der Genressourcen in Bayerns Wäldern zu erhalten. Zu den zentralen Aufgaben des Amtes gehören demzufolge die Herkunftssicherung, die Umweltvorsorge und die Erhaltung der genetischen Vielfalt.
Die neuesten Erkenntnisse und Informationen aus der Landesstelle, den Bereichen Herkunftsforschung, Forschung und allgemeine Nachrichten des AWG finden Sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem AWG erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe von LWF aktuell.
Waldbewirschaftende setzen auf Expertise des AWG
Dr. Muhidin Šeho (AWG) bei einem Vortrag vor Waldbesitzenden. (© Dietmar Fund)
Dr. Muhidin Šeho, AWG
Pinus mugo – eine variantenreiche Kiefernart
Latschenkiefer (Pinus mugo str)– Population im Untersuchungsgebiet (© B. Fussi, AWG )
Dr. Barbara Fussi und Dr. Muhidin Šeho, AWG
AWG-Beiträge zur Tagung der AG Gastbaumarten
Baumhasel im Weltwald Freising (© J. Geiger, AWG)
Zu der Vortragsreihe steuerte das AWG zwei Referate bei. Randolf Schirmer stellte die Bedeutung der Unterart und der Herkunftsfrage am Beispiel des süddeutschen Schwarzkiefernversuchs heraus. Hier zeigten sich deutliche Unterschiede im Höhenwachstum der Unterarten. Bisher am besten entwickelte sich Pinus nigra ssp. laricio, vor allem die korsischen Herkünfte. Auch Samenplantagen aus Frankreich und Deutschland haben bisher gut abgeschnitten – andere Herkünfte fielen dagegen deutlich ab. Gerade bei der Schwarzkiefer empfiehlt es sich also, nur bewährte Herkünfte zu verwenden.
Johann Geiger berichtete von der Saatgutversorgung alternativer Baumarten. Im Fokus standen vor allem Edelkastanie, Atlaszeder und Libanonzeder. Herkunftssicheres Saatgut dieser Baumarten war die letzten Jahre eher knapp. Einige Länder, z. B. Frankreich und die Türkei, haben selbst ehrgeizige Aufforstungsziele und damit selbst einen hohen Saatgutbedarf. Deshalb bleiben die Identifikation und Empfehlung klimaplastischer Herkünfte weiter wichtig. In der Türkei gibt es allein 2.941 ha zugelassene Edelkastanienbestände mit meist hoher genetischer Diversität. Diese Herkünfte sollten zukünftig in Praxisanbauversuchen getestet werden. Das Augenmerk wird dabei besonders auf die Herkunftssicherheit gerichtet. Durch die Gewinnung von genetischen Proben bei den Elternbäumen kann eine Überprüfung und Zuordnung des Saatguts und des Pflanzmaterials vorgenommen werden. Kontakte im In- und Ausland sollen weiter intensiviert werden. Auch an anderen Baumarten und Herkünften wird weiter geforscht, um für die Klimakrise gerüstet zu sein.
Johann Geiger, AWG
Fortbildung »Forstvermehrungsgutrecht in der Praxis«
Teilnehmer der Fortbildung in einem Douglasienbestand 8© M. Luckas, AWG9
Michael Luckas, AWG