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Meldungen - LWF aktuell 132
Die Rubrik Meldungen enthält für Sie in aller Kürze wichtige Informationen zu Themen der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Jagd und anderer relevanter Umweltbereiche in Bayern und Deutschland.
Rotbuche – Baum des Jahres 2022
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Ausrufung Baum des Jahres 2022 in Bremke Foto: Claudia Schulze, www.baum-des-jahres.de
Bei Kaiserwetter hat am 28. Oktober 2021 die Baum des Jahres-Stiftung in Bremke den neuen Jahresbaum ausgerufen: 2022 steht im Zeichen der Rotbuche! Damit entschied sich das Kuratorium Baum des Jahres zum zweiten Mal für die Buche. Die extremen Wetterereignisse der letzten Jahre sind auch an der häufigsten Laubbaumart Deutschlands nicht spurlos vorbeigegangen. Dafür macht die Verjüngung eine erstaunlich gute Figur, wie Prof. Andreas Roloff von der TU Dresden weiß. Er hat in den letzten Jahren viele Jungbäume untersucht und auch für die Buche hoffnungsvolle Anpassungserscheinungen erkennen können. Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, übernahm die Schirmherrschaft für den wichtigen Waldbaum.
Quelle: www.baum-des-jahres.de
Bayerns wilde Waldnatur wird digital
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Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber mit der neuen Naturwald-App Foto: Judith Schmidhuber, StMELF
Wer Bayerns wilde Waldnatur erleben will, wird ab sofort digital unterstützt. Die von Forstverwaltung und den BaySF entwickelte App kombiniert Highlights der Biodiversität mit spannenden Informationen über die typischen Tiere und Pflanzen des Naturwaldes. So werden zum Beispiel Naturwaldbewohner wie Eisvogel oder Gelbbauchunke näher vorgestellt. Mit Hilfe des eigenen Smartphones wird auf einer der vorgeschlagenen Wanderrouten für Aktive, Familien und Interessierte die ganze Schönheit und Vielfalt der Natur sichtbar. Der 947 ha große Naturwald im Donau-Auwald ist der erste, der nun über eine Smartphone-App erlebbar ist. In Zukunft wird das Angebot auch auf weitere große Naturwälder ausgedehnt.
Link zur kostenlosen Naturwald-App: www.wald-natur-erleben.de/
Richtfest im Welt.Erlebnis.Wald
Ein Geheimtipp im Bereich der waldbezogenen Umweltbildung und Waldpädagogik ist der Welt.Erlebnis.Wald im Forstlichen Versuchsgarten Grafrath schon lange nicht mehr. Nun wird das Gelände weiter aufgewertet. Seit Februar 2021 laufen die Bauarbeiten am neuen Walderlebniszentrum der Bayerischen Forstverwaltung. Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer würdigte am 2. Dezember 2021 im Rahmen eines kleinen, unter Pandemiebedingungen durchgeführten Richtfests die Leistung aller an diesem Bau Beteiligten. Neben seiner Bedeutung als neues Zentrum der waldbezogenen Umweltbildung und Waldpädagogik wird das Walderlebniszentrum im Welt.Erlebnis.Wald Grafrath auch in ökologischer Hinsicht ein beispielhaftes Bauwerk. Tragwerk, Fassade, Dämmung, Bodenbelag und Dachdeckung des Gebäudes werden in Holz ausgeführt, in Teilbereichen im Innern kommt umweltfreundlicher Lehmputz zum Einsatz. Bauen in Holz ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Um die Versiegelung des wertvollen Waldbodens auf ein Minimum zu reduzieren, wird das gesamte Gebäude auf Stützen errichtet. Insgesamt investiert der Freistaat Bayern 3,85 Millionen Euro in die Baumaßnahme, deren Abschluss für Mai 2022 geplant ist.
red
Unsere Wälder fit für den Klimawandel machen
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Die Preisträger des Staatspreises für vorbildliche Waldbewirtschaftung 2021 mit Forstministerin Michaela Kaniber (vorne Mitte). Foto: Warmuth, StMELF
Im November 2021 hat Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber für die vorbildliche Bewirtschaftung und Pflege ihrer Wälder 14 private und kommunale Waldbesitzer sowie einen forstwirtschaftlichen Zusammenschluss mit dem »Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung« ausgezeichnet. In ihrer Festansprache betonte Kaniber, dass die bayerischen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer der Schlüssel zum Erfolg sind, wenn es um den Aufbau klimastabiler Zukunftswälder geht. Mit dem Staatspreis wird in besonderem Maß das langjährige und persönliche Engagement der Preisträger in ihren Wäldern gewürdigt.
Die Auszeichnung wird bereits seit 1997 im zweijährigen Turnus vergeben. Die von einer Fachjury ausgewählten Preisträger aus allen bayerischen Regierungsbezirken erhielten je eine Staatsmedaille und ein Preisgeld von 1.000 Euro. Der Staatspreis stand im Jahr 2021 unter dem Motto »Heute für den Wald von morgen!«.
red
www.stmelf.bayern.de/service/presse/ pm/2021/287485/
Faszination Raufußhühner
Bayern weitet seine Aktivitäten im Bereich des Wildtiermanagements weiter aus und startet dazu ein bayernweites Monitoring zum Schutz des Auerhuhns. Für diese imposanten und streng geschützten Waldvögel trägt Bayern eine besondere Verantwortung, leben doch deutschlandweit die meisten dieser scheuen Raufußhühner in Bayern. Das Auerhuhn-Monitoring sorgt dafür, dass Veränderungen der Populationen und ihrer Lebensräume rechtzeitig erkannt werden, um bei Bedarf mit geeigneten Maßnahmen gezielt gegenzusteuern. In dem Programm werden regelmäßig an über 1.000 Inventurpunkten alle Nachweise und Spuren des größten Hühnervogels Europas erfasst und die Eignung seiner Waldlebensräume bewertet. Die Erhebungen werden von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) koordiniert und gemeinsam mit den Fachstellen Waldnaturschutz in den Regierungsbezirken umgesetzt. Dabei setzt die LWF auf den Schulterschluss zahlreicher unterschiedlicher Akteure – von Waldbesitzern, Fachbehörden, Verbänden und Ehrenamtlichen. Mehr zum Monitoring-Programm und dem Auerhuhn, das wie kaum eine andere Vogelart stellvertretend für großflächige, lichte, störungsarme und strukturreiche Nadelmischwälder steht, erfahren freiwillige Unterstützer bei speziellen Fortbildungen, die die LWF anbieten wird.
red
Holz – härter als Stahl
Mit einem simplen Verfahren lässt sich Holz extrem härten. Wissenschaftler in den USA haben mit der Methode überraschend robuste Nägel sowie Tafelmesser hergestellt, die dreimal schärfer sind als Messer aus Edelstahl. Das Potenzial, das im Holz und in dieser Härtungsmethode liegt, haben Forscher von der University of Maryland im Fachblatt »Matter« aufgezeigt. Am Beispiel von Lindenholz demonstrierten die Materialforscher, dass das von ihnen entwickelte, recht simple Verfahren Holz um den Faktor 23 härter macht. In einem ersten Schritt wird ein Teil des Lignins entfernt. Im zweiten Schritt wird das Holz unter hohem Druck und Hitze verdichtet und das Wasser im Holz entfernt. Untersuchungen unter dem Mikroskop belegen, dass Kanäle und Poren in dem gehärteten Holz weitgehend verschwunden sind.
Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/ Fachartikel: https://doi.org/10.1016/j.matt.2021.09.020
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