Nachrichten aus dem Zentrum Wald-Forst-Holz – LWF aktuell 124
Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.
Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden Sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe der LWF aktuell.
7.500 Besucher am Waldbesitzertag
Abb. 1: Der Heilig-Kreuz-Garten in Donauwörth bot ein großzügiges Messegelände für den Waldbesitzertag. (Foto C. Josten, ZWFH)
Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan (ZWFH) gab an seinem Ausstellungsstand über die Studienmöglichkeiten am Forstzentrum Auskunft und bot zahlreiche Publikationen der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) an. Wie Buchdrucker, Kupferstecher und Nordischer Fichtenborkenkäfer stark vergrößert aussehen, konnten Besucherinnen und Besucher an den Mikroskopen selbst erkunden. Anhand winziger Eigelege, Falter und Häutungsresten konnte den Waldbesitzern das Problemfeld Eichenprozessionspinner nähergebracht werden. Eine studentische Projektarbeit der Hochschule Weihenstephan- Triesdorf (HSWT) zu Biodiversität im Freisinger Staatswald ergänzte mit zahlreichen Fotos auf vier Rollups den Zentrums-Auftritt.
Der Waldparcours war vom Hauptausstellungsgelände per Shuttle-Bus zu erreichen. Dort war die ganze Bandbreite moderner Forsttechnik live erlebbar. Über 5.000 Forstinteressierte informierten sich bei den Vorund Ausführungen an den einzelnen Ständen. Baumpflanzverfahren, historische Motorsägen, eine ganz spezielle Saattechnik, Verkehrssicherung am stehenden Baum und vieles mehr machten den Weg durch den Wald zu einem besonderen Erlebnis.
Fachvorträge aus Wissenschaft und Praxis rundeten das Angebot am Waldbesitzertag ab. Drei der fünf Referenten kamen aus dem ZWFH. Professor Dr. Hubert Röder (HSWT) referierte über Holzaufkommen und Bioökonomie, Sebastian Kienlein (TU München) über Biodiversität im gemischten Wirtschaftswald und Dr. Hans-Joachim Klemmt (LWF) zu Baumarten im Klimawandel.
Christoph Josten, ZWFH
Prof. Zahner neuer Zentrums-Leiter
Abb. 2: Olaf Schmidt und Volker Zahner. (Foto: C. Josten, ZWFH)
Er übernimmt turnusgemäß die Leitung von Olaf Schmidt, dem Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. Alle zwei Jahre wechselt die Leitung zwischen den drei Partnerinstitutionen, der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München und der Fakultät für Wald und Forstwirtschaft der HSWT.
Heinrich Förster, ZWFH
»Wald unter Druck« auf dem LWF-Waldbesitzertag
Abb. 3: Die Referenten. (Foto: C. Josten, ZWFH)
Diese angespannte Situation setzt bayernweit auch Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer unter Druck. Denn sie stehen in der Verantwortung – ihrem Betrieb und Erben gegenüber wie auch einer fordernden Gesellschaft und sie haben drängende Fragen an die forstliche Forschung:
- Welche heimischen und alternativen Baumarten haben eine Zukunft?
- Wie wird sich die Waldschutzsituation entwickeln?
- Wie entwickeln sich Holzmarkt und Holzpreise?
- Kann ich mich unter diesen schwierigen Bedingungen noch um die Biodiversität im Wald kümmern?
Bei moderierten Diskussionsrunden im Anschluss an die Vorträge und persönlichen Gesprächen konnten viele offene Fragen der Waldbesitzer geklärt und den Referentinnen und Referenten Wünsche und Anregungen mitgegeben werden.
Der 12. Bayerische Waldbesitzertag war eine gelungene Veranstaltung, die in ihrer Praxisnähe und aktuellen Themenstellung nicht die letzte ihrer Art gewesen sein wird.
Johann Seidl, LWF
Knapp 700 neue Studierende am Forstzentrum
Abb. 4: Heinrich Förster, Geschäftsführer des Zentrums Wald- Forst-Holz Weihenstephan begrüßt die Forstingenieur- Erstsemester. (Foto: C. Josten, ZWFH)
An der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan- Triesdorf (HSWT) haben sich 126 Studienanfänger für den Bachelor-Studiengang Forstingenieurwesen immatrikuliert. Damit wurden ebenso viele Studierende zum Studium zugelassen wie die Lehrkapazität vorsieht. Im Bachelor Management erneuerbarer Energien starten 119 im ersten Semester.
red
FowiTa 2020 blickt in die Zukunft
Die Schwerpunktthemen der Tagung umfassen: »Wald, Politik und Gesellschaft«, »Klimawandel und Wald«, »Biodiversität und Schutz der Lebensgrundlagen«, »Holz: Zukunftsressource der Bioökonomie «, »Steuerung von Waldökosystemen «, »Boden, Wasser, Stoffkreisläufe «, »Arbeitsplatz Wald« und »Open Topic (Grenzgänger- Themen)«.
Im Moment läuft der Aufruf zur Einreichung von Sessions. Die Möglichkeit zum Einreichen von Beiträgen besteht ab dem 31. Januar 2020.
Professor Dr. Thomas Knoke (TUM), im Namen des Wissenschaftlichen Komitees und Organisationsteams
Wald wird digital
Abb. 5: Chancen und Grenzen der Digitalisierung in der Forstwirtschaft zeigte der 30. Weihenstephaner Forsttag auf. (Foto: Ivory Productions)
Die Referentin und die Referenten stellten die Vielfalt der digitalen Möglichkeiten in der Forstwirtschaft dar. Der Einführungsvortrag von Dr. Markus Hoffmann, Google Cloud, ermöglichte einen Blick in die Zukunft im Zeichen des Quantencomputings. Drei forstliche Start-ups stellten ihre Dienste dar, die von der Anwendung künstlicher Intelligenz bei der Auswertung von Satellitenbildern (Sebastian Hauck, SkyLab) über die intelligente Sprühdose mit Spracherkennung (Jens Dittrich, LogBuch) bis zur Online-Beratung von privaten Waldbesitzern (Torsten Wiebke, Wald-wird-mobil) reichten.
Wie weit die Digitalisierung bei den Bayerischen Staatsforsten schon fortgeschritten ist und in welchen Bereichen sie in naher Zukunft ausgebaut werden soll, stellte Matthias Frost, Bereichsleiter Informations- und Kommunikationstechnik, vor. Sonja Escherich und Andreas Meggendorfer von der UPM GmbH hingegen zeigten die Grenzen der Digitalisierung in der Forstwirtschaft auf: Sie belegten anhand zahlreicher Beispiele, dass digitale Lösungen in der Forstwirtschaft auf das Einzelunternehmen begrenzt sind.
Steffen Rogg, HSWT
Professor Seidl an die TUM berufen
Abb. 6: Rupert Seidl (Foto: Privat)
Im November 2019 nahm Seidl seine Arbeit an der TU München als Professor für »Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften« auf. Die Ökosystemdynamik beschreibt Veränderungen der Natur in Raum und Zeit, erforscht deren Ursachen und Auswirkungen. In enger Kooperation mit dem Nationalpark Berchtesgaden spielen Gebirgslandschaften für die Forschungsarbeiten eine besondere Rolle. Der Fokus bleibt jedoch nicht auf eine einzelne Gebirgslandschaft beschränkt, sondern analysiert deren Besonderheiten im Kontrast zu anderen Naturräumen.
red
Dr. Hahn neuer Waldschutz-Abteilungsleiter
Abb. 7: Andreas Hahn (Foto: Privat)
Im August 2014 wechselte Hahn an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Pfaffenhofen a. d. Ilm. Dort leitete er den Bereich Forsten und koordinierte die Forsteinrichtung in den oberbayerischen und schwäbischen Kommunalwäldern. Zu den Institutionen des Forstzentrums hatte er in dieser Zeit unter anderem durch Lehraufträge an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf Kontakt gehalten.
Die Erfahrungen aus der »Forschungs-« und »Praxiszeit« möchte er in seine jetzige Arbeit einfließen lassen. Überschneidungen zum Waldschutz ergeben sich beispielsweise bei der Stichprobentheorie, der Quantifizierung von Risiken der Waldbewirtschaftung oder dem Waldschutzmeldewesen.
red
Dr. Martina Hudler, Wildbiologin an der HSWT
Abb. 8: Martina Hudler (Foto: Privat)
Nach ihrem Masterabschluss 2012 an der TU München im Bereich Biowissenschaften mit den Schwerpunkten Wildtierbiologie, Tierphysiologie und Epidemiologie promovierte Frau Hudler am Lehrstuhl für Tierernährung in der Arbeitsgruppe Wildtierbiologie und Wildtiermanagement im Bereich »Rehwild Ernährung «. Nach dem Ende ihres Promotionsstipendiums 2016 war Frau Hudler mehrere Jahre in der freien Wirtschaft tätig.
Dr. Martina Hudler tritt die Nachfolge von Dr. Fiona Schönfeld an, die von Oktober 2009 bis März 2019 an dieser Position tätig war.
red
Jahresempfang des Zentrums Wald-Forst-Holz Weihenstephan