Sandra ten Bulte, Günter Weber und Stephan Pauleit
Klimawandel und forstliche Anpassungsmaßnahmen verändern das Waldbild von morgen - LWF-aktuell 98
Wälder gewinnen in unserer verstädterten Gesellschaft zunehmend als Erholungsorte an Bedeutung und sollten auch künftig als solche nutzbar sein. Ein für die Erholungseignung relevanter Faktor ist das Erscheinungsbild, welches in bewirtschafteten Wäldern sowohl anthropogene als auch natürliche Faktoren prägen. Im Zuge des Klimawandels ist nun zu erwarten, dass Klimaerwärmung und neue angepasste waldbauliche Strategien die vorherrschenden Waldbilder verändern werden.
Inwieweit die resultierenden Waldbilder auch künftig den Bedürfnissen der Erholungssuchenden gerecht werden, war Fokus einer Literaturauswertung am Lehrstuhl für Strategie und Management der Landschaftsentwicklung der Technischen Universität München.
Die Existenz des Klimawandels kann heute nicht mehr geleugnet werden. Jedoch sind Aussagen über die genauen Veränderungen weiterhin mit großen Unsicherheiten behaftet. Dies gilt auch für Prognosen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald und die Forstwirtschaft. So wird bei erhöhten Temperaturen und CO2-Konzentrationen ein Ertragsanstieg erwartet, bei gleichzeitigem Trockenstress ist jedoch eher mit Wachstumsdepressionen zu rechnen. Weitere Prognosen beinhalten Aspekte wie eine Veränderung der Baumartenzusammensetzung, eine Reduzierung des Verjüngungserfolges und ein erhöhtes Risiko für Schäden durch Extremereignisse sowie durch Schädlings- und Krankheitsbefall.
Um bestmöglich auf ein breites Spektrum von Veränderungen vorbereitet zu sein, haben Bund und Länder bereits waldbauliche Anpassungsstrategien beschlossen bzw. sind aktuell dabei, solche zu verfassen. Übergeordnete Ziele dieser Maßnahmen sind eine Risikominimierung bzw. -streuung sowie der Aufbau und die Erhaltung stabiler Wälder.
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