Norbert Lagoni
Äpfel – Bedeutung für die Ernährung und Gesundheit - LWF-Wissen 73
Der Wildapfel ist in Deutschland sehr selten. Der heimische Kulturapfel ist der wichtigste Obstbaum und genießt hohe Wertschätzung für Ernährung und Gesundheit. Die Kenntnis von der Anwendung traditioneller Methoden in der Volksheilkunde ist bis heute erhalten. Dazu gehören Teemischungen und Diätetika aus Apfelschalen und einige Arzneimittel bei Erkrankungen der Verdauung.
Der zur Familie der Rosaceae gehörige Wildapfel oder Holzapfel (Malus sylvestris) genießt als seltene Baumart Mitteleuropas vermehrt Aufmerksamkeit und Wertschätzung, was die »Wahl zum Baum des Jahres 2013« unterstreicht. Der heimische Wildapfel gehört zur Gattung Malus, die aus 55 Arten besteht.
Malus sylvestris gilt nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausschließlich als die Ur- oder Stammform der heutigen Kulturapfelsorten. Die Bedeutung des Wildapfels für die Ökologie liegt in der Bereicherung der Artenvielfalt unserer heimischen Wälder, kaum in seiner wirtschaftlichen Nutzung.
Die grün-gelblichen Scheinfrüchte sind zwischen 3 bis 5 cm groß und enthalten in fünf Fruchtfächern je zwei braune, flachförmige Samen. Das Fruchtfleisch schmeckt bitter-säuerlich und ist hart, was die volkstümliche Bezeichnung »Holzapfel« rechtfertigt. Die natürliche Ausbreitung erfolgt vorrangig durch Wildtierverbreitung.
Der Wildapfel besitzt eine ausgeprägte Variabilität von Merkmalen, die dadurch erhöht wird, dass es an manchen Stellen im Wildareal zu Introgression durch Gene vom Kulturapfel kommt. Solche Kreuzungsprodukte zeichnen sich meist durch deutlich größere Früchte aus und sind fast nur gentechnisch eindeutig zu unterscheiden.
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