Waldwissen zum Hören
Fuchsbandwurm
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Sie sind winzig und in 90 Prozent der Fälle auch kein Problem: die Eier des Fuchsbandwurms. Sie müssen vom Menschen über den Mund aufgenommen werden und bei den restlichen 10 Prozent kann der Fuchsbandwurm zu einem ernsthaften Problem werden.
Wo genau das der Fall sein kann, was dagegen getan wird und wie man sich am besten schützt erklärt uns Andreas König, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Wildbiologie und Wildtiermanagement an der Technischen Universität München.
Der Fuchsbandwurm selbst wird nur drei Millimeter lang und etwa einen Millimeter dick. Normalerweise parasitiert er Füchse, Hunde und Katzen. Diese scheiden die Eier mit dem Kot aus. Mäuse dienen als Zwischenwirt. Wenn der Fuchs die Maus frisst, schließt sich der Kreislauf. Vor allem im südlichen Mitteleuropa gibt es hohe Befallsraten. Hier sind 30, in Oberbayern auch 50 Prozent der Fuchspopulation befallen.
Fuchsbandwurm - Podcast zum Hören
In dicht besiedeltem, stadtnahem Umfeld kann auch der Mensch infiziert werden. Bei 90 Prozent der Menschen, die die Eier aufnehmen, wird das Immunsystem selbst mit dem Parasit fertig. Nur bei etwa zehn Prozent der infizierten Personen wird der Fuchsbandwurm zum Problem. Er befällt die Leber und führt im Laufe von mehreren Jahren zu klinischen Symptomen wie Gelbsucht oder diffusem Oberbauchdrücken.
Tauchen diese Symptome auf, ist die Leber in der Regel bereits ruiniert und man kann auch operativ nur noch sehr wenig machen. Effektiv bekämpft wird der Fuchsbandwurm durch systematische Entwurmung der Füchse mit Ködern, die je nach Region von Hand oder per Flugzeug ausgebracht werden.
Auch Haustiere sollten von ihren Besitzern regelmäßig entwurmt werden. Außerdem sollte man seinen Garten möglichst „fuchsunfreundlich“ gestalten und nach der Gartenarbeit seine Hände gründlich waschen – dann gibt es zur Brotzeit keine unerwünschten Beilagen.