Forschungs- und Innovationsprojekt
PhytoKlim - Baumarten unter Trocken- und Hitzestress - Phytopathologische Probleme (Projekt Z 074)

Kiefer mit abgestorbener Krone.

Durch sich wandelnde klimatische Bedingungen mit verstärkten Trocken- und Hitzestressperioden stehen Wälder neuen Herausforderungen durch Forstpathogene gegenüber.

Unter derzeitigen Klimawandelbedingungen nimmt zudem die Schwächung vieler Baumarten zu, wodurch pilzliche Pathogene und Schwächeparasiten zusätzlich begünstig werden, was zu weitreichenden Störungen von Stabilität und Resilienz unserer Waldökosysteme führen kann.

Kurzbeschreibung

Kiefer mit dürrer Krone.Zoombild vorhanden

Typische Absterbeerscheinungen (Foto: H. Lemme, LWF)

In den letzten Jahren waren bei verschiedenen Baumarten aufgrund einer erhöhten Anfälligkeit durch Trockenheit und erhöhte Temperaturen neuartige Schäden sowie Absterbeerscheinungen zu beobachten. Seit dem Trockensommer 2015 wurden Schäden in Waldkiefernbeständen festgestellt, wobei mit abnehmender Vitalität eine Zunahme des Erregers des Diplodia-Triebsterbens (Sphaeropsis sapinea) nachgewiesen wurde; auch die Alternativbaumart Schwarzkiefer könnte bereits durch das Pathogen gefährdet sein.

Seit den Extremjahren 2018/19 deuten sich zunehmend Schäden bei Rotbuche an, wo derzeit noch unklar ist, ob möglicherweise pilzliche Pathogene involviert sind. Das Auftreten der Ahorn-Rußrindenkrankheit steht ebenfalls im Zusammenhang mit den warm-trockenen Bedingungen der vergangenen Jahre. Auch wurden verstärkt Kambiumschäden durch Arten der Gattung Hallimasch (Armillaria sp.) bei verschiedenen Baumarten detektiert. Neben den bekannten Erkrankungen sind wahrscheinlich neue Pathogene noch nicht bekannt, die von den sich wandelnden klimatischen Bedingungen profitieren.

Die Epidemiologie pilzlicher Schaderreger in Waldökosystemen wurde bislang wenig in direktem Zusammenhang mit den Einflussfaktoren Trocken- und Hitzestress betrachtet. Um ein Fortbestehen klimastabiler Wälder langfristig zu gewährleisten, sind dringlich Erkenntnisse um Wärme- und Trockenheits-begünstigte Schaderreger an den verbreiteten Baumarten notwendig. Dadurch können zukünftig standortsspezifische Risikoabwägungen und Anbauempfehlungen für klimastabile Baumarten nutzbar gemacht werden und zur Stabilisierung von Waldökosystemen im Klimawandel beitragen.

Projektinformationen
Laufzeit: 15.07.2020 - 14.07.2022
Projektleitung: Dr. Nicole Burgdorf
Projektbearbeitung: Michael Muser
Durchführende Institution: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten