Heike Lenz und Ludwig Straßer
Starke Zunahme von Hallimasch in vom Eschentriebsterben geschwächten Beständen - Blickpunkt Waldschutz 4/2014
Das Eschentriebsterben führt landesweit zu massiven Schäden in Eschenbeständen aller Altersklassen. Die geschädigten Eschen werden zu nehmend von sekundären Schadorganismen befallen. Eine besondere Bedeutung hat hierbei der Wurzelbefall durch den Hallimasch (Armillaria spp.). Dieser ist in der Lage, das Absterben der Eschen massiv zu beschleunigen.
Abb. 1: Risse und Stammfußnekrosen deuten auf Hallimaschbefall hin
In mehreren untersuchten Beständen konnten am Stammfuß der Bäume Risse, Rindeneinsenkungen und Nekrosen festgestellt werden (Abbildung 1). Diese weisen unterhalb der Rinde häufig weißes Myzel sowie wurzelähnliche Strukturen (Rhizomorphe) des bodenbürtigen Hallimasch-Pilzes auf.
In 4 Stangenholzbeständen nahe München und Passau wurde der Zusammenhang zwischen Hallimaschbefall und Vitalität der Bäume untersucht. Die Eschen wurden hierzu in Vitalitätsstufen eingeteilt und der Stammfuß auf Nekrosen untersucht.
Abbildung 2 zeigt, dass sich der Pilz in allen Vitalitätsgruppen etablieren konnte. Mit sinkender Vitalität der Eschen nimmt jedoch der Anteil der vom Hallimasch befallenen Bäume stark zu.
Dringende Umbaumaßnahmen in Eschenreinbeständen
Da aber bereits durchschnittlich circa 60 % der Bäume aus der Vitalitätsklasse 0-1 infiziert wurden, wird dringend zu Umbaumaßnahmen in Stangenholzbeständen mit hohem Eschenanteil geraten.
Durch das rasche Einbringen von Misch- bzw. Ersatzbaumarten in die durch das Eschentriebsterben und Hallimasch vorgeschädigten Bestände, kann der noch vorhandene, sich weiter auflichtende Eschenschirm, als Schutz für eine neue Baumgeneration genutzt werden.