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Sindy Leonhard, Ludwig Straßer, Alexandra Nannig, Markus Blaschke, Jörg Schumacher und Thomas Immler
Neues Krankheitsphänomen an der Esche - LWF-aktuell 71

Der Esche setzt ein Pilz zu, dessen pathogene Lebensweise bislang unbekannt war. Mittlerweile sind in ganz Nord- und Mitteleuropa auffällige Triebschäden an der Esche zu beobachten. Der Verursacher der Schäden ist durch die forstwirtschaftliche Forschung als Hymenoscyphus albidus (Weißes Stengelbecherchen) mit der neu entdeckten Nebenfruchtform Chalara fraxinea identifiziert. Zur Infektionsstrategie an der Esche sowie möglichen Gegenmaßnahmen besteht weiterhin Forschungs- und Informationsbedarf.

Esche mit entlaubten, hängenden TriebenZoombild vorhanden

Abbildung: Infizierte, vorzeitig entlaubte Jungesche mit noch lange am Trieb verleibenden Blattstielen. Foto: L. Straßer

Auf der Suche nach für den Klimawandel stabilen Waldgesellschaften rückt die Mischbaumart Esche neben dem Bergahorn verstärkt in den Focus der Forstwirtschaft. Doch der Esche setzt ein Pilz zu, dessen pathogene Lebensweise bislang unbekannt war. Mittlerweile sind in ganz Nord- und Mitteleuropa auffällige Triebschäden an der Esche zu beobachten.

Aufgrund ihres wertvollen Holzes und ihrer geringen Anfälligkeit gegenüber Schadinsekten und Pilzen ist die Esche eine beliebte Wirtschaftsbaumart. Die Esche spielt beim Waldumbau hin zu klimastabilen Wäldern als wichtige Mischbaumart eine große Rolle. Jedoch wirken die verändernden Umweltbedingungen nicht nur auf die Esche direkt, sondern auch auf die mit ihr in Beziehung stehenden Parasiten.
Wirt-Pilz-Beziehungen, die sich bislang in einem Gleichgewicht befanden, können sich zu Ungunsten des Wirtes verschieben. Einige Pilze können dabei sogar ihre Lebensweise umstellen.

Seit dem Jahr 2002 werden in Norddeutschland auffällige Schäden und Absterbeerscheinungen an Eschen beobachtet. Im Jahr 2007 gelang der Erstnachweis des Krankheitserregers für Deutschland. Seit dem Spätsommer 2008 gibt es auch in Bayern Hinweise für diese Erkrankung bei der Esche. Erste forstliche Forschungsergebnisse der LWF zeigen, dass die Trieberkrankung an der Esche nun auch in Bayern auftritt.

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