Ludwig Straßer
Kahl, aber nicht abgestorben - wer entnadelt unsere Lärchen? - Blickpunkt Waldschutz 13/2010
In den letzen Wochen erhalten wir immer wieder Anrufe von besorgten Waldbesitzern und Revierförstern, die sich um den Zustand der Lärche (Larix decidua) sorgen. In den meisten Fällen kann aus Sicht des Waldschutzes Entwarnung gegeben werden. Im Folgenden sollen aber mögliche Verursacher für einen Nadelverlust der Lärche kurz beschrieben werden, welche im Jahr 2010 aufgetreten sind.
Verfärben sich die Nadeln junger Lärchen im Frühsommer und welken anschließend, könnte ein Befall mit dem Pilz Meria laricis die Ursache sein. In der Regel werden die Nadeln von Gipfel des Baumes her gelb oder färben sich braun. Sie fallen teilweise ab, der Rest verbleibt länger am Baum. Auf der Nadelunterseite sind die Sporenlager als winzig kleine weiße Punkte mit der Lupe gut zu erkennen.
Der Befall führt zu einer Schwächung des Baumes und erhöht dessen Anfälligkeit gegenüber anderen Schwächeparasiten. Vor allem junge Pflanzen und Sämlinge sind bei der Europäischen Lärche gefährdet. Hohe Luftfeuchtigkeit und enge Pflanzverbände erhöhen die Gefahr eines Befalls.
Für Altlärchen stellt der Befall keine Gefahr dar, es ist evtl. mit Zuwachseinbußen zu rechnen. Waldbaulich hat sich eine Mischung mit der Buche (Fagus sylvatica) bewährt. Das Buchenlaub deckt die Lärchennadeln am Boden ab - hier überwintert der Pilz - und verhindert so eine Neuinfektion im Frühjahr.
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