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Fiona Schönfeld
Dimilin im Eichenwald - LWF-aktuell 70

Das Insektizid Dimilin mit dem Wirkstoff Diflubenzuron wird erfolgreich gegen die Raupen des Schwammspinners und Eichenprozessionsspinners eingesetzt. Nach der Anwendung war jedoch auch ein deutlicher Rückgang vor allem der Raupen fressenden Singvögel festzustellen. Die Zusammensetzung der von den Brutvögeln erbeuteten Nahrung für die Nestlinge verschlechterte sich deutlich. Auch war die Zweitbrut in den behandelten Flächen deutlich weniger erfolgreich als auf den unbehandelten Teilflächen.

Vergleich der Anzahl der Brutvögel auf den Flächen D-05 (behandelt) und der Nullfläche (unbehandelt) über das Jahr 2005.Zoombild vorhanden

Abbildung: Vergleich der Anzahl der Brutvögel auf den Flächen D-05 (behandelt) und der Nullfläche (unbehandelt) über das Jahr 2005

In den Jahren 2004 und 2005 erforschte die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Rahmen eines Projektes den Einfluss des Häutungshemmers Diflubenzuron, dem Wirkstoff des Insektizids Dimilin, auf die Waldlebensgemeinschaft. Das Mittel wird vor allem zur Bekämpfung der Larven des Schwammspinners (Lymantria dispar) verwendet. Dieser Falter neigt zu Massenvermehrungen, in deren Verlauf die Raupen die befallenen Laubbäume kahlfressen können.

Das Projektgebiet wurde in einem unterfränkischen Eichen-Hainbuchen-Wald (Wuchsgebiet Fränkische Platte) ausgewählt. Die Bestände waren in beiden Jahren vom Schwammspinner befallen, der Raupenfraß erreichte jedoch nicht flächendeckend die prognostizierte Intensität. Die 80 Hektar große Waldfläche wurde in drei Teilflächen aufgegliedert.

Die Teilfläche D-04 (20 Hektar) wurde im Mai 2004, die TeilflächeD-05 (30 ha) im Mai 2005 mit jeweils 15 Gramm pro Hektar (g/ha) Dimilin 80WG bekämpft. Die 30 Hektar große Teilfläche N blieb als Nullfläche stets insektizidfrei. Bei der Bekämpfung von Raupenfraß im Wald ist eine Aufwandmenge von 70 g/ha Dimilin 80WG zulässig.

Die LWF wies jedoch nach, dass auch eine wesentlich geringere Menge noch ausreicht, um Schwammspinnerlarven zuverlässig abzutöten. Daher wird in Bayern seit Mitte der 1990er Jahre bei Bekämpfungen nur noch etwa ein Fünftel der zulässigen Aufwandmenge, 15 g/ha Dimilin 80WG, appliziert.

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