Manuela Wolf, Julia Zeitler und Ralf Petercord
Waldschutzfachliche Aspekte bei der Kulturbegründung - LWF-aktuell 93
Schäden an Forstkulturen werden hauptsächlich von Kurzschwanz- oder Wühlmäusen wie Erd-, Feld-, Rötel- und Schermaus und dem Großen Braunen Rüsselkäfer verursacht. Der Bewirtschafter hat hierbei jedoch mehrere Möglichkeiten, den Schaden in Grenzen zu halten.
In Jahren mit erhöhtem Dichteaufkommen von Erd-, Feld- und Rötelmaus können diese Arten durch Benagen von Jungbäumen, insbesondere Laubbäumen, auf vergrasten Kulturflächen massive Schäden verursachen. Auch der Große Braune Rüsselkäfer kann in Nadelholzkulturen wirtschaftlich bedeutendes Schadpotenzial erreichen. Mit vorausschauendem Handeln, aufmerksamen Kontrollen der Verjüngungsflächen und geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen haben Forstleute und Waldbesitzer aber durchaus Möglichkeiten, die Fraßschäden in den Kulturen geringer zu halten und so den Kulturerfolg zu sichern.
Besonders bedeutsam sind die Fraßschäden durch Wühlmäuse wie Erd-, Feld-, Rötel- und Schermaus ab Oktober/November, wenn die Mäuse aufgrund knapper werdender Nahrung zunehmend dazu übergehen, die Rinde der Bäume zu benagen. Im schlimmsten Fall führt dies zum Absterben der geschädigten Kulturpflanze.
Die Schadbilder der Mäusearten unterscheiden sich: Erd- und Feldmaus benagen die Rinde am Stammfuß, die Rötelmaus klettert und kann auch in 2m Höhe noch Schäden anrichten (Plätzefraß). Die Schermaus dagegen benagt ausschließlich unterirdisch die Wurzeln (Rübenfraß).
Mäusepopulationen durchlaufen etwa alle zwei bis drei Jahre einen Massenwechsel. Zur Bestimmung der Dichten von Erd-, Feld- und Rötelmaus führt die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) jährlich im Herbst eine Prognose mit Fallen durch. Die Dichte der Schermausvorkommen lässt sich durch Fallenfänge nicht ermitteln, Verwühlproben und das Auftreten erster Schäden werden bei dieser Art zur Prognose herangezogen.
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