Claudia Schönmüller und Marc Koch
Die Eichen dürfen nicht weichen - LWF-aktuell 102
Die Wuchsbedingungen auf der Fränkischen Platte waren für den Wald schon immer extrem. Geringe Niederschläge, hohe Jahresdurchschnittstemperaturen und tonreiche Böden geben die Grenzen bei Baumartenwahl und Bewirtschaftung vor. Trotz zunehmend schwierigerer Rahmenbedingungen im Zuge der Klimaänderung setzen Waldbesitzer und Forstleute verstärkt auf die Eiche. Jedoch muss sich zukünftig Einiges im Umgang mit dieser Baumart ändern, um die Vitalität der Eichenwälder zu verbessern und ihre Widerstandskraft gegen Schädlingsbefall zu stärken. Wie örtliche Waldbesitzer, Jäger und Naturschutzvertreter die Lage einschätzen und welche Strategien sie selbst für zielführend halten, hat eine Befragung in den Landkreisen Kitzingen und Schweinfurt ermittelt.
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Abbildung: Exkursionen sind in der Beratung ein starkes Hilfsmittel, vermitteln sie doch praxisnah und anschaulich die Probleme, aber auch mögliche Lösungen. Foto: S. Thierfelder
Das Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie Schädlingskalamitäten, extreme Witterungsverläufe und Sekundärschädigungen bewirkt immer wieder, dass die Eichenwälder auf der Fränkischen Platte insbesondere in den Landkreisen Kitzingen und Schweinfurt stark geschädigt werden. Besonders gravierend war die Situation im Jahr 2009. Es kam zu massiven Vitalitätsverlusten und überdurchschnittlichem Absterben von Eichen.
Die Ursachen wurden im Rahmen des Projektes KLIP 26 (LWF 2012) untersucht und daraus waldbauliche Handlungsempfehlungen zur Eichenstabilisierung abgeleitet. Die Eiche gilt als wichtige Baumart bei der Antwort des Waldbaus auf den Klimawandel. Die anhaltenden Probleme auf der Fränkischen Platte in Eichenbeständen zeigen jedoch, dass die dort zeitweilig auftretende Kombination verschiedener Stressfaktoren die Widerstandskraft der Eichen übersteigt.
Infolgedessen sollten – neben den weiterhin hohen Anteilen von Eichen – die Mischungsanteile standortgemäßer Laubbaumarten gefördert und die Stufigkeit der Bestände erhöht werden. Damit kann dem schädlingsbegünstigenden Temperaturanstieg im Inneren der Bestände begegnet werden. Um die Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Eichenbestände rasch auf möglichst großer Fläche realisieren zu können, sollen Waldbesitzer verstärkt auf diese Thematik aufmerksam gemacht und beraten werden.
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- Claudia Schönmüller
- Marc Koch