Bernd Stimm, Helmut Blaschke, Wolfram Rothkegel und Ottmar Ruppert
Stabilität hat tiefe Wurzeln - LWF-aktuell 93
Wie muss die ideale Forstpflanze aussehen? Gibt es sie überhaupt? Der folgende Beitrag stellt die Bedeutung eines harmonischen Verhältnisses von Wurzel und Spross in den Mittelpunkt. Dieses Verhältnis ist nicht starr, sondern flexibel und reagiert dynamisch auf Veränderungen im Lebensraum und seinen Umweltbedingungen. Ein gut ausbalanciertes Verhältnis zwischen Wurzel und Spross ist – zusammen mit einer guten physiologischen Qualität – der beste Garant für das Anwachsen und Überleben von Forstpflanzen.
Abbildung: Die optimale Forstpflanze, Quelle: U. Wasem WSL.
Das erfolgreiche Anwachsen, Überleben und weitere Wachstum der Forstpflanzen hängen von der Wahl des Pflanzgutes, dessen äußerer und innerer Beschaffenheit und von dessen Fähigkeit ab, neue Wurzeln auszubilden und sich den gegebenen Standortsbedingungen rasch anzupassen. Mit der Ausbildung neuer Wurzeln wird der Pflanzschock minimiert, dessen Hauptursache häufig durch Wasserstress begründet ist.
Im Vergleich zu morphologischen Kriterien des Sprosses und physiologischen Kenngrößen der Vitalität wurde die Ausformung des Wurzelwerks von Forstpflanzen bisher vergleichsweise wenig beachtet. Erst die seit etwa zwei Jahrzehnten beobachteten Deformationen des Wurzelsystems gepflanzter Bäume haben zu einer Renaissance dieses Forschungszweiges geführt (Nörr 2003).
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Autoren
- Dr. Bernd Stimm
- Dr. Helmut Blaschke
- Wolfram Rothkegel
- Ottmar Ruppert