Andreas Hahn, Jürgen Huss, Thomas Knoke und Reinhard Mosandl
Der Fichtendurchforstungsversuch Freising - LWF-aktuell 68
Vor knapp 60 Jahren wurden im Thalhauser Forst westlich von Freising Reparationshiebsflächen mit Fichte ausgepflanzt. Aus heutiger Sicht wurden diese Bestände sehr dicht begründet. Sie wuchsen nahezu drei Jahrzehnte ohne waldbauliche Maßnahmen auf. Entsprechend stellte sich bald die Frage nach der richtigen Pflege solcher Flächen.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Blick in eine dauerhaft undurchforstete Parzelle des Freisinger Fichtendurchforstungsversuches im Dezember 2007. Foto: A. Hahn
Einerseits sollte die Stammzahl möglichst rasch abgesenkt werden, um einen Stabilisierungseffekt zu erzielen, andererseits sollte der Eingriff so weit hinausgeschoben werden, bis vermarktungsfähige Sortimente anfielen. Umstritten war insbesondere auch die Art der Durchforstung. Ebenso gab es Fragen der Feinerschließung von Nadelholzreinbeständen, die bei der in Planung befindlichen zweiten Interforst-Messe in München am Beispiel des Versuches diskutiert werden sollten.
Es waren die Professoren Peter Burschel und Jürgen Huss vom damaligen Lehrstuhl für Waldbau und Forsteinrichtung der Ludwig-Maximilians-Universität, die sich der Fragen nach dem Eingriffszeitpunkt, der Eingriffsart und der Feinerschließung in Fichtenbeständen annahmen. Sie begründeten auf der bis dahin unbehandelten Staatswaldfläche den Fichtendurchforstungsversuch Freising im Thalhauser Forst (Abteilung Heilig Kreuz).
Der Versuch verfolgte mehrere Ziele: Zum einen soll eine systematische Erschließung in einem größeren Bestandeskomplex demonstriert werden. Desweitern wird die Rentabilität von Erstbehandlungen in stammzahlreichen Fichten-Jungbeständen analysiert. Zu guter letzt sollen verschiedene Durchforstungsverfahren langfristig erprobt und die damit verbundene Qualitätsentwicklung ermittelt werden.
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