Harald Husel
Vom Umgang mit Fichten-Wäldern - LWF-Wissen 63
In der Rückschau auf 20 Jahre kontinuierliche Arbeit in einem Revier im Fichten-Optimum bestätigt sich auf stabilen Standorten das System der gestaffelten Fichten-Auslesedurchforstung. Bei fehlender Differenzierung der Fichte sichert die Jungbestandspflege mit frühem Kronenausbau und Dickenwachstum die Stabilität.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Fichten-Dickung, Reinbestand, Salchenried am Auerberg. Foto: H. Husel
Bei klimabedingter Umorientierung werden in Fichten dominierten Wäldern Mischbaumarten großzügig gefördert und Weichlaubhölzer erhalten. Die Jungdurchforstung schließt an mit doppeltem Pflegeturnus im Jahrzehnt und fördert circa 300 bis 400 Z-Bäume. Die Besitzstruktur im Kleinprivatwald betont die Stärken der Fichten-Auslesedurchforstung: Kleine Flächeneinheiten, regelmäßige Eingriffe und mäßige Entnahmemengen. Die Ziele Stabilisierung und Lenkung des Zuwachses von Fichten-Wäldern werden erreicht, der Ausbau einer großen grünen Krone ermöglicht die Vitalisierung.
Das neue Konzept für Fichtenbestände der Bayerischen Staatsforsten geht deutlich weiter. Die Fichten-JP übergibt nicht mehr als 3.000 Stämme pro Hektar an die JD; bei ebenfalls zwei Eingriffen im Jahrzehnt werden nicht mehr als 100 Z-Bäume betont freigestellt und im Weiteren konsequent gefördert. Mit gewonnener Stabilität für die Fichte und Bestandesstruktur wird der Vorrat ab der Fichten-Altdurchforstung bei circa 500 Festmetern pro Hektar gedeckelt. Im Rahmen einer maßvollen Zielstärkennutzung werden die Fichten-Bestände in dauerwaldähnliche Zustände überführt.
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