Redaktion LWF-Wissen
Erfassung, genetische Identifizierung und Vermehrung autochthoner Schwarzpappeln in Bayern - LWF-Wissen 64
Die Europäische Schwarzpappel ist die einzige in Europa und Asien heimische Pappel der Sektion Aigeiros. Als typischer Flussbegleiter besiedelt sie die Niederungen großer Ströme wie Donau, Elbe, Oder und Weichsel sowie Loire, Rhône, Po und Rhein. Bisher sind jedoch ihre Vorkommen nicht genau bekannt, da sich die autochthone Schwarzpappel nur schwer von den Hybridpappeln, die seit dem 17. Jahrhundert in Europa angepflanzt werden, unterscheiden lässt.
Erste Erhebungen in den neunziger Jahren ergaben, dass nur noch sehr wenige Schwarzpappel-Vorkommen in Deutschland existieren. Deshalb wurde Populus nigra in die Rote Liste gefährdeter Arten aufgenommen. Ursache für ihren Rückgang ist die Zerstörung von Auwäldern mit ungestörter Überflutungsdynamik, die die Schwarzpappel benötigt, um sich natürlich verjüngen zu können. Außerdem verdrängten Hybridpappeln und andere Baumarten, die aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt in den Auwäldern angebaut wurden, artreine Schwarzpappel-Vorkommen.
Im Jahre 2005 schrieb das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) das Vorhaben zur Erfassung der Schwarzpappel in Deutschland aus. Verschiedene Bundesländer wurden damit beauftragt, das Vorkommen der Schwarzpappel mit einem einheitlichen Aufnahmeverfahren zu erfassen. Ein Jahr später, im Herbst 2006, genehmigte das Kuratorium des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Projekt Erfassung, genetische Identifizierung und Vermehrung autochthoner Schwarzpappeln (Populus nigra L.) in Bayern.
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