Interview mit Franz Obermayer
Gebirgsforstwirtschaft: ein anspruchsvolles Handwerk - LWF-aktuell 84
Franz Obermayer ist Revierleiter im Staatswaldrevier Laubau des Forstbetriebes Ruhpolding. Seine Waldbestände, sein Waldbau- und Jagdkonzept und sein überzeugendes Auftreten sind vielen Forstleuten, Waldbesitzern und anderen Naturinteressierten, denen er bei Exkursionen seinen Wald gezeigt hat, in bleibender Erinnerung.
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Abbildung: Franz Obermayer leitet seit 18 Jahren das Forstrevier Laubau des Forstbetriebes Ruhpolding. Foto: P. Dimke
In der Forst- und Jagdszene gilt Franz Obermayer seit Beginn seiner Zeit als Laubauer Revierförster als engagierter und bisweilen streitbarer Visionär. Heute kann er den vormaligen Skeptikern die Richtigkeit seiner Konzepte und Maßnahmen in »seinem« Wald quasi am lebenden Objekt beweisen. Er tut dies regelmäßig und mit beeindruckender Überzeugungskraft.
Paul Dimke: Grüß Gott, Herr Obermayer. Vielen sind Sie als moderner bayerischer Gebirgsförster bekannt. Aber man wird ja nicht als Förster geboren. Wer sind Sie? Woher kommen Sie? Warum sind sie heute Förster?
Franz Obermayer: Ich bin Jahrgang 1960 und wuchs auf dem Bauernhof meiner Eltern nahe Siegsdorf auf. Wir hatten Milchvieh und Wald. Waldbewirtschaftung und Jagd habe ich schon als Kind als selbstverständliche tägliche Arbeit erlebt wie die Arbeit im Stall oder auf dem Feld.
Paul Dimke: Also war der berufliche Weg zum Revierförster schon vorgezeichnet?
Franz Obermayer: Nein, ich habe Bankkaufmann gelernt. Eigentlich bin ich also Banker. Aber dann wollte ich raus, mit und in der Natur arbeiten. Also habe ich an der Fachhochschule Weihenstephan Forstwirtschaft studiert und dann 1991 an der staatlichen Forstschule in Lohr am Main die Staatsprüfung abgelegt. Nach der Übernahme in den Staatsdienst habe ich zunächst am damaligen Forstamt Anzing private Waldbesitzer beraten. 1993 übernahm ich die Leitung des Forstreviers Laubau am damaligen Forstamt Ruhpolding.
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