Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Forschungs- und Innovationsprojekt
Versuchsanpflanzungen mit Gastbaumarten (ehemals Projekte ST 219 und KLIP 18)

Status:laufend
Laufzeit:01.09.2012 als Dauerbeobachtungsfläche eingerichtet
Projektkoordinator:Christoph Hübner
Projektbearbeiter:Paul Dimke
Projektpartner:Die LWF übernimmt die Koordination als Leadpartner.
Die Flächen außerhalb Bayerns werden von den jeweiligen Projektpartnern betreut.

Forst Thüringen, Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum (FFK), Jägerstraße 1, 99867 Gotha, Deutschland

Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) Institut für Waldbau,
Peter-Jordan-Str. 82, A-1190 Wien, Österreich

Eidgenössische Forschungsanstalt (WSL),
Zürcherstrasse 111, CH-8903 Birmensdorf, Schweiz
 [b]Beratend:[/b]

Bayerisches Amt für Waldgenetik (AWG)
Forstamtsplatz 1, 83317 Teisendorf, Deutschland

Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Waldbau
Hans-Carl-von- Carlowitz-Platz 2, 85354 Freising, Deutschland

Universität Bayreuth, Ökologisch-Botanischer Garten (ÖBG)
Universitätsstraße 30, 95447 Bayreuth, Deutschland
Finanzierung:Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Kurzbeschreibung

Hintergrund
Durch die seit wenigen Jahrzehnten voranschreitende Klimaerwärmung geraten unsere heimischen Baumarten, wie etwa die Fichte mehr und mehr in Bedrängnis. Um schon heute die Weichen stellen zu können für vitale und ertragreiche zukünftige Wälder, benötigt man neben fundierten Klimavorhersagen auch Informationen, welche Baumarten mit den sich ändernden Klimaverhältnissen zurechtkommen werden.
Projektziel
Ziel dieses Projektes ist, sechs bislang wenig bekannte Gastbaumarten auf ihre Anbaueignung unter den aktuellen und zukünftigen Klimaverhältnissen auf Versuchsflächen der Projektpartner hin zu testen. Im Einzelnen handelt es sich auf den bayerischen Versuchsflächen um die Baumarten Orientbuche (Fagus orientalis), Silberlinde (Tilia tomentosa), Bornmüllerstanne (Abies bornmuelleriana), Hemlocktanne (Tsuga heterophylla), Libanonzeder (Cedrus libani), Riesenlebensbaum (Thuja plicata) und als heimische Referenzbaumart die Stieleiche (Quercus robur). Die Auswahl der Baumarten erfolgte anhand der Aspekte: vorhandene Anbauerfahrung, Klimatoleranz, Nutzwert und nach forstsoziologischen Gesichtspunkten (Schmiedinger et al.2009).
Methoden
Das Projekt basiert auf einem langfristigen Anbauversuch an insgesamt fünf Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die zwei bayerischen Flächen liegen im Bereich Schmellenhof (Oberfranken) und Großostheim (Unterfranken). Die Versuchsflächen bestehen aus je 3 Blöcken (=3 Wiederholungen) mit je 7 sortenrein bepflanzten Parzellen der 7 Baumarten. Daraus ergibt sich je Versuchsstandort eine Gesamtparzellenzahl von 21. Jede einzelne Parzelle misst 34x34 Meter. Bei einem Pflanzabstand von 2x2 Meter ergibt sich eine Pflanzenzahl von 289 je Parzelle und 867 je Baumart und Versuchsfläche. Dieses Design erlaubt es, pro Baumart eine genügende Anzahl Bäume bis ca. ins schwache Baumholz zu beobachten. Die Versuchsflächen waren zum Zeitpunkt der Flächenanlage unbestockt, sie sind etwa 3 Hektar groß und wilddicht gezäunt.

Die vegetations- und bodenkundlichen Erhebungen sowie die Erhebungen an den gepflanzten Bäumen werden mit den Projektpartnern abgestimmt (Parameter, Erhebungsmethode, Zeitpunkt, erfasstes Kollektiv), damit die Daten vergleichbar sind. Die Aufnahmen erfolgen vorerst jährlich als Stichprobenaufnahme oder Vollaufnahme (Bayern). Bei der Frühjahrsaufnahme wird das Ausfallprozent ermittelt, bei der Herbstaufnahme werden zusätzlich die Baumhöhen, die Terminaltrieblängen die Sprossdurchmesser, die Wuchsform und Schäden erhoben. Im Frühling und Frühsommer 2014 wurden wöchentlich phänologische Aufnahmen durchgeführt, um den Zeitpunkt des Knospenaustriebes und den Verlauf der Blattentfaltung zu ermitteln. Weiters werden neben der Begleitvegetation auch Klimadaten dokumentiert.

Veröffentlichungen

  • Schmiedinger A, Bachmann M, Kölling C, Schirmer R. 2009. Verfahren zur Auswahl von Baumarten für Anbauversuche vor dem Hintergrund des Klimawandels. Forstarchiv 80: 15-22.