Michael Kutscher, Martin Bachmann und Axel Göttlein
Renaissance der Saat im Alpenraum? - LWF-aktuell 68
Viele Schutzwälder in den bayerischen Alpen sind gekennzeichnet durch nicht autochthone Fichtenreinbestände, die gegenüber Sturm und Borkenkäfer äußerst empfindlich sind. Bei der künstlichen Verjüngung dieser Bestände wird seit langem auf Pflanzung gesetzt, obwohl bereits in früheren Jahrhunderten viele Bestände durch Saat erfolgreich begründet wurden.
Zoombild vorhanden
Schlitzhiebe erlauben, den Keimerfolg in verschiedenen Strahlungs- und Beschattungspositionen zu vergleichen (Foto: M. Kutscher)
Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2008 ein Versuch angelegt, um Erkenntnisse zur Saat im alpinen Raum unter heutigen Bedingungen zu erarbeiten. Dabei wird der Fokus auf unterschiedliche waldbauliche Vorgehensweisen, Baumartenwahl und Technik der Saatgutausbringung gelegt. Viele Schutzwälder in den bayerischen Kalkalpen und den Flysch-Vorbergen tragen nicht autochthone, gleichaltrige und strukturarme Fichtenreinbestände und sind demzufolge – gerade in Zeiten des Klimawandels – gegenüber äußeren Störungen wie Windwurf und Borkenkäferbefall äußerst empfindlich.
Bei der künstlichen Verjüngung dieser für Katastrophen anfälligen Bestände wird seit langem auf Pflanzungen gesetzt, auch wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass in früheren Jahrhunderten die Aussaat – insbesondere von Nadelbäumen – erfolgreich war. Deshalb bietet es sich an, vorhandenes Wissen durch neue Erkenntnisse auf diesem Gebiet zu ergänzen. Dazu wurde im Jahr 2008 ein Saatversuch in den Alpen angelegt, der aufzeigen soll, von welchen Faktoren die Entwicklung der Keimlinge in besonderer Weise abhängt.
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