Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Hany El Kateb, Andreas Schreyer, Reinhard Mosandl
Entwicklung von Forstkulturen auf ehemaligen Schadflächen in den bayerischen Alpen - LWF-aktuell 72

Um den Bergwald und seine wichtige Schutzfunktion zu erhalten, kommt es besonders darauf an, Kahlflächen zu vermeiden. Verlichtungen oder Kahlflächen im hochmontanen Bergwald müssen insbesondere bei fehlender Naturverjüngung möglichst schnell wieder durch Pflanzung künstlich in Bestockung gebracht werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die waldbaulichen Maßnahmen im Schutzwald ökologisch sinnvoll und ökonomisch gerechtfertigt sind.

Zu sehen ist ein Balkendiagramm, in dem die Überlebensrate und die Sproßhöhe verschiedener Baumarten auf Freiflächen und geschützten Flächen in Altbeständen verglichen wird. Die Überlebensrate ist dabei bei den meisten Arten, außer bei der Tanne und der Vogelbeere, auf einer Freifläche etwas höher. Die Sproßhöhe ist bei allen Arten auf Freiflächen höher, bei der Fichte und beim Ahorn beträgt das Sproßwachstum etwa um zwei Drittel mehr.Zoombild vorhanden

Auf der ungeschützten Freifläche überlebten fast genauso viele Pflanzen wie unter dem schützenden Schirm von Altbäumen.

Mitte der 1980er Jahre initiierte der Lehrstuhl für Waldbau der Universität München im Zuge der damals viel diskutierten »neuartigen Waldschäden«, die insbesondere im Schutzwald der höheren Gebirgslagen zu großflächigen Verlichtungen oder zum Absterben von Wald führten, ein Forschungsprojekt, das sich mit der Wiederaufforstung beschäftigte. Auf drei Standorten in Bayern (Frankenwald, Fichtelgebirge und Kalkalpen) wurden die Eignung ausgewählter Baumarten für die Aufforstung im hochmontanen Bergwald und die Erfolgsaussichten verjüngungsfördernder Maßnahmen untersucht. Die hier dargestellten Ergebnisse stammen von dem über 18 Jahre beobachteten Aufforstungsversuch in den Kalkalpen.

Im Wuchsbezirk Mittlere Bayerische Kalkalpen traten Mitte der 1980er Jahre starke Schädigungen der hochmontanen Fichtenbeständen der Bergwald-Region auf. Es stand zu befürchten, dass sich die verlichteten Schutzwälder vollständig auflösen und große Kahlflächen entstehen würden. Die Voraussetzungen für die Verjüngung der Wälder waren extrem ungünstig: Naturverjüngung war auf Grund des hohen Wildstandes nur spärlich vorhanden und der Standort war infolge der intensiven Beweidung durch Trittschäden stark verdichtet. Es war deshalb von Anfang an klar, dass Aufforstungsbemühungen nur dann Aussicht auf Erfolg hatten, wenn Wild und Weidevieh keinen Zutritt zu den Aufforstungsflächen hätten.

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