Christian Macher und Franz Binder
Hochwasser-Bremse Wald - LWF-aktuell 66
Die Paar-Aue im Gebiet der Gemeinde Geltendorf diente als Modell für eine Studie, ob Aufforstungen Hochwasserspitzen verringern können. Eine Computersimulation des Gebietswasserhaushaltes der Paar zeigt, dass die Neubegründung von Waldbeständen den Hochwasserabfluss verringert und ausgleichend auf den Wasserhaushalt wirkt.
Zoombild vorhanden
Pfingsthochwasser 1999 in Mering; das Hochwasserereignis kostetete in Bayern fünf Menschenleben (Foto: K. Becker)
Der für rasche Hochwasser verantwortliche Oberflächenabfluss ist unter Wald am geringsten. Allerdings müssten für eine spürbare Reduktion der Hochwasserspitzen mindestens 130 Hektar Erstaufforstungsflächen bereitgestellt werden, die kurzfristig nicht zur Verfügung stehen.
Mai 1999: Nach anhaltenden Regenfällen stehen, wie in vielen Orten Bayerns, auch im Raum Geltendorf zahlreiche Keller unter Wasser. Weite Teile der Flur sind von der Paar überschwemmt. Ein zum Schutz vor Überflutungen geplantes Rückhaltebecken lehnen viele Anlieger auf Grund der enormen Kosten und der befürchteten Beeinträchtigung des Landschaftsbildes ab. Als Alternative werden Aufforstungen im Gebiet der Paar-Aue ins Gespräch gebracht. Aber kann Wald die in ihn gesetzten Erwartungen hinsichtlich des vorbeugenden Hochwasserschutzes erfüllen?
Die Gemeinde Geltendorf liegt im Grenzbereich zwischen der Jung- und der Altmoräne. Das Relief ist hügelig, das Gebiet von sanften Geländeformen geprägt. Die Paar ist hier, nahe ihres Ursprungs, noch ein Bach, der sich bis Egling zu einem kleinen Flüsschen entwickelt. Wie können bei dieser Ausgangslage derart gravierenden Überschwemmungen auftreten?
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